Ein Auftakt und zehn Varianten

Der Handball-Bundesligist BHC hat sich spielerisch weiterentwickelt. Das soll ein Trumpf beim Abstiegsduell in Minden sein.

 Die halbe Mindener Abwehr sieht zu, wie BHC-Kreisläufer Moritz Preuss beim 32:30-Erfolg im Hinspiel eines seiner drei Tore erzielt.

Die halbe Mindener Abwehr sieht zu, wie BHC-Kreisläufer Moritz Preuss beim 32:30-Erfolg im Hinspiel eines seiner drei Tore erzielt.

Foto: Dirk Freund

TV-Experte Stefan Kretzschmar hat den Bergischen HC mit Blick auf das Restprogramm gerade zum heißen Abstiegskandidaten in der Handball-Bundesliga ernannt. Trainer Sebastian Hinze nimmt das mit Humor: "Wenn wir jetzt nur noch Kandidat sind, und zu Saisonbeginn noch ein sicherer Absteiger waren, haben wir ja einen Schritt nach vorne gemacht."

Hintergrund für die Prognose des Kult-Handballers ist die Tatsache, dass der BHC in den verbleibenden 14 Partien achtmal auswärts antreten muss und in fremden Hallen bisher erst einen einzigen Zähler holen konnte. Dass das nicht so bleiben muss, deutete sich schon beim starken Auftritt in Mannheim gegen die Rhein-Neckar Löwen an. Am Samstag (22. Februar 2015, Liveticker) könnte das Team Kretzschmar endgültig Lügen strafen: Um 19 Uhr geht es bei GWD Minden gegen einen unmittelbaren Konkurrenten. Die Ostwestfalen rangieren mit 14 Pluspunkten auf dem ersten Abstiegsplatz, der BHC liegt fünf Zähler davor auf Rang 13 — über die Bedeutung der Partie ist damit alles gesagt.

"Das war Abstiegskampf pur", hatte BHC-Linkshänder Kristian Nippes schon nach dem knappen 32:30-Hinspielsieg gegen die stets robust spielenden Mindener diagnostiziert. "Partien von Anfang der Saison sind mit denen jetzt nicht vergleichbar, die Mannschaften spielen ganz anders", stellt Hinze aber klar. Sein Team ist der beste Beweis dafür, überraschte es doch in Mannheim mit neuen Offensiv-Varianten als Ergebnis der Rückrundenvorbereitung.

"Es geht darum, Lösungen auf Lösungen der Gegner zu finden, die sich auf das eingestellt haben, was wir bisher gemacht haben", beschreibt Hinze dabei eine Art taktisches Katz-und-Maus-Spiel. "Wir können jetzt aus dem gleichen Auftakt heraus zehn verschiedene Varianten spielen", sieht der Trainer das Repertoire dabei inzwischen deutlich vergrößert.

Dessen ungeachtet erklärt GWD-Coach Goran Perkovac den Sieg gegen den BHC zur Pflichtaufgabe: "Nach den Resultaten der letzten Zeit muss man in eigener Halle die Punkte gegen Mannschaften auf Augenhöhe einfach holen." Der BHC kann personell nahezu komplett dagegenhalten: Nachdem Keeper Björgvin Gustavsson wieder fit ist, steht nur noch hinter Linksaußen Christian Hoße ein Fragezeichen. Er hat im Training einen Schlag auf die Wurfhand bekommen und sich am Finger verletzt. "Es ist aber nichts gebrochen", gibt Hinze Entwarnung.

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