Handball-BL: Samstag gegen Minden BHC will in der Uni-Halle sein Level erreichen

Wuppertal · Mit 21:25 unterlag der Handball-Bundesligist Bergischer HC im Hinspiel bei GWD Minden. Es war der erste und immer noch einzige Heimsieg der laufenden Bundesliga-Saison für die Ostwestfalen, die auswärts deutlich bessere Ergebnisse erzielen. „Wir erwarten natürlich einen extrem kämpferischen Gegner“, sagt BHC-Coach Sebastian Hinze vor dem Rückspiel am Samstag (14. Mai 2022) ab 18:30 Uhr in der Wuppertaler Uni-Halle.

 Jeffrey Boomhouwer soll rechtzeitig wieder fit werden.

Jeffrey Boomhouwer soll rechtzeitig wieder fit werden.

Foto: Dirk Freund

Während GWD mit vier Punkten zu Hause die schlechteste Bilanz aller Bundesliga-Teams aufweist, ist die Mannschaft in der Fremde mit neun Punkten bei vier Siegen deutlich besser postiert. „Ich kann allerdings nicht sagen, dass sie zu Hause schlechter spielen. Zumindest nicht in den Spielen der jüngeren Vergangenheit, die wir analysiert haben“, sagt Hinze.

Die Ergebnisse waren durchwachsen. Während das Team von Trainer Frank Carstens beim TBV Lemgo eindrucksvoll mit 32:20 gewann, setzte es in Göppingen eine deutliche 22:33-Pleite. Zu Hause fehlte gegen Kiel (27:30) und Stuttgart (25:26) jeweils wenig.

Hinze ist überzeugt, dass es aus BHC-Sicht am Samstag vor allem darauf ankommt, „wie viel wir bereit sind, für den Sieg zu arbeiten“. Dass Minden in seiner Situation (es fehlen zwei Punkte zu einem Nicht-Abstiegsplatz) alles investiert, ist zu erwarten. „Letztlich rechne ich damit in jedem Bundesligaspiel“, stellt Hinze klar. „Aber bei Minden ist es durch die Situation noch offensichtlicher.“

Der BHC benötigt zwar rechnerisch noch einen Punkt, um ganz sicher die Klasse zu halten, befindet sich aber nicht mehr unter dem ganz großen Druck. Im Vordergrund steht eine möglichst gute Platzierung in der Abschlusstabelle, wobei ein Sieg gegen Minden natürlich helfen würde. Gleichzeitig wäre es eine Revanche für die bittere Hinspiel-Niederlage.

„Die Begegnung war in einer Phase, in der wir nicht gut genug waren, um in der Bundesliga Punkte zu holen. 42 Minuten ist der Matchplan aufgegangen. Was dann passierte, war natürlich nicht schön, aber es gab damals auch Gründe dafür“, sagt Hinze, der die Partie deshalb nicht als Saison-Tiefpunkt bezeichnen möchte. Und auch mit dem Wort „Revanche“ kann der Trainer nicht allzu viel anfangen in diesem Zusammenhang.

„Aber natürlich wollen wir dieses Spiel gewinnen, unsere Leistung auf die Platte bringen. Darauf liegt der Fokus. Es wird unfassbar viel Arbeit. Das muss uns klar sein“, betont der 43-Jährige. Mit der zuletzt gezeigten Abwehrleistung bei den Rhein-Neckar Löwen ist Hinze zufrieden, aber „im Positionsangriff haben wir nicht unser Level erreicht. Und natürlich fehlte gerade in der Crunchtime auch die Effektivität im Abschluss“. Dass ein Steigerung gegen die Ostwestfalen erwünscht ist, dürfte klar sein.

Der BHC-Coach weiß aber auch, dass sein Team nicht nur auf einen kämpfenden Gegner treffen wird. Hinze: „Die Qualität im Kader ist da. Mohamed Darmoul ist hat sich zu einem der besten Spieler der Liga entwickelt, wenn es um Eins-gegen-Eins-Situationen geht. Und insgesamt ist die Rückraum-Achse stark zusammen mit dem Kreisläufer.“

Maximilan Janke fällt wohl verletzt aus, doch Niclas Pieczkowski erzielte gegen Stuttgart zuletzt sieben Treffer. Erfolgreichster Schütze über die gesamte Saison ist Rechtsaußen Tomas Urban mit 139 Treffern, 51 davon per Siebenmeter. Stabil agiert zudem Torhüter Malte Semisch, der die meiste Spielzeit zwischen den Pfosten bekommt und es auf eine Fangquote von 30,9 Prozent bringt.

Die Vorbereitung auf das Heimspiel lief suboptimal, wie Hinze es beschreibt. Sebastian Damm ist nach überstandener Gehirnerschütterung zwar wieder eingestiegen, doch Jeffrey Boomhouwer fehlte wegen des Verdachts auf selbige. „Es ist aber nicht so schlimm, so dass ich hoffe, dass er spielen kann“, sagt Hinze, der zudem auf Linus Arnesson (erkrankt) und Alexander Weck (Schlag auf den Finger) verzichten musste. Bei beiden ist noch unklar, ob sie auflaufen dürfen.

Fabian Gutbrod hingegen ist eigentlich wieder eingeplant, nachdem er in Mannheim wegen der möglichen Geburt seines zweiten Kindes gepasst hatte. Hinze: „Wenn spontan nichts in der Richtung passiert, wird er dabei sein. Er hat gut trainiert - wie übrigens alle, die in dieser Woche dabei waren.“

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