Fußball-Regionalliga und -Pokal WSV-Trainer Mehnert: „Drei Spiele, zwei Ziele“
Wuppertal · Es war ein Abend zum Genießen – jedenfalls aus Sicht der Fans des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV. Durch den 3:1-Sieg gegen RW Essen zog die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert am Dienstag (3. Mai 2022) erneut ins Finale des Niederrheinpokals ein und trifft am 21. Mai in Duisburg (Uhrzeit noch offen) wie im Vorjahr auf den SV Straelen. Und hat noch einiges vor.
Trotz der intensiven vorangegangenen 90 Minuten sei die Stimmung in der Kabine ausgelassen gewesen, berichtet der Chefcoach. Auch wegen der in dieser Form nicht erwarteten Kulisse. „Die Jungs waren euphorisiert. Fast 12.000 Fans, die uns so angefeuert haben – das hatten sie hier so bisher noch nicht erlebt. Sie waren geflasht und begeistert. Sie haben es sich aber auch verdient, nicht nur wegen des Sieges, sondern auch wegen der gesamten vergangenen anderthalb Jahre. Sie marschieren in jedem Spiel nach vorne und entwickeln sich immer weiter.“
Was hat den Chefcoach am meisten gefreut? „Neben der tollen Zuschauerzahl der Spirit und die Leidenschaft. Jeder hat sich auch defensiv eingebracht und den Traum vom Finale gelebt. Und das von der 1 bis zur 30, vom Spieler auf dem Platz und auf der Bank über die, die nicht im Kader sein konnten, bis zum Funktionsteam.“ (Bilder:)
Als Lohn gab es zwei freie Trainingstage. „Ein paar Spieler waren heute zur Behandlung im Stadion, einige laufen zu Hause und müssen sich nicht ins Auto setzen. Freitag sehen wir uns wieder.“ Dann beginnt die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am Sonntag (8. Mai, 14 Uhr) bei den Sportfreunden Lotte.
Dass der WSV dort und am 14. Mai daheim gegen den FC Wegberg-Beeck auf bereits feststehende Absteiger trifft, sieht Mehnert nicht als Nachteil an: „Überhaupt nicht, das sind gute Tests. Beide Mannschaften werden kämpferisch alles in die Waagschale werfen. Die Spieler wollen sich empfehlen, gerade gegen eine Mannschaft wie den WSV. Und Homberg und Uerdingen haben trotz des Abstiegs auch Siege gefeiert. Wichtig ist, dass wir die Spannung hochhalten.“ Bis zum Finale am 21. Mai.
Dass mehrere Leistungsträger – etwa Sebastian Patzler, Felix Backszat, Semir Saric, Niklas Heidemann, Roman Prokoph und Marco Königs – noch keinen Vertrag für die kommende Saison haben, belastet Mehnert nicht: „Die Gespräche laufen ja noch. Und bis gestern lag der Fokus auf Essen. Ich denke, dass in den kommenden 14 Tagen einiges passiert. Wir wissen, was wir an jedem einzelnen Spieler haben, wir sind von jedem überzeugt und mit jedem zufrieden. Dass es mal eine Fluktuation gibt, ist ja ganz normal, mal von Spieler-, mal von Vereinsseite. Wenn Spieler uns verlassen, dann kommen sie von einer guten Adresse und finden auch eine gute. Wichtig ist, dass alles offen und ehrlich abläuft. Wir wollen im Sommer keinen großen Umbruch haben, und ich denke, das werden wir auch nicht.“
Und so hat der WSV die Saison um eine Woche bis zum 21. Mai verlängert, wenn das Endspiel im Rahmen des bundesweiten „Finaltags der Amateure“ stattfindet und im Rahmen einer ARD-TV-Konferenz in Ausschnitten gezeigt wird. Durften im vergangenen Jahr Pandemie-bedingt nur ganz wenige Anhängerinnen und Anhänger in Duisburg dabeisein, gibt es nun keine Beschränkungen mehr. Der WSV rechnet mit mehreren tausend Fans, die die Mannschaft ins Ruhrgebiet begleiten und anfeuern. Wann und wie der Ticketverkauf startet, soll zeitnah bekanntgegeben werden.
Das WSV-Motto lautet nun indes „Drei Spiele, zwei Ziele“ – Platz drei in der Regionalliga West und der neuerliche Einzug in den DFB-Pokal als Gewinner des Niederrheinpokals.