Die Ehrung, die mit 10.000 Euro dotiert ist, fand in der „Urania“ im Rahmen des Festaktes zum Tag des Grundgesetzes zum 25. Mal statt. Der Preis würdigt das zivilgesellschaftliche Engagement von Einzelpersonen und Initiativen zu würdigen, die sich in besonders herausragender Weise für Demokratie und Toleranz einsetzen.
„Die Auszeichnung bedeutet mir deshalb so viel, weil sie die Chance von Begegnungen sichtbar macht. Sie ehrt nicht nur mein Engagement, sondern auch all jene, die Teil dieser Vision geworden sind: mutige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Engagierte voll Tatendrang und junge Menschen mit offenen Herzen, die mir Hoffnung geben. Denn wir verändern diese Welt nur gemeinsam“, so Sarah Hüttenberend.
Zweck des Vereins ist es, Antisemitismus und Hass etwas entgegenzusetzen. Persönliche Berichte von Holocaust-Überlebenden machen Geschichte emotional zugänglich – und junge Menschen zu „zweiten Zeuginnen und Zeugen“. Die Kombination aus Empathie mit kritischem Denken zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie in ihrem Alltag gegen Ausgrenzung und Hass eintreten können.
Der Verein zählt mittlerweile über 100 ehrenamtliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, darunter viele Lehramtsstudentinnen und -studenten. Er erreicht jährlich rund 10.000 junge Menschen. Das innovative Bildungsprojekt wurde entwickelt, um der steigenden Zahl antisemitischer und fremdenfeindlicher Straftaten in Deutschland entgegenzuwirken.
Ein zentrales Ziel ist es, Städte als „Zweitzeugen-Städte“ zu etablieren, in denen das Erbe der Holocaust-Überlebenden in der Gesellschaft aktiv weitergetragen wird. Bei der „Changemaker Academy“ hilft Hüttenberend seit 2024 Menschen dabei, ihre wirkungsvollste Form des Engagements zu finden. Die Arbeit des Vereins wurde vielfach ausgezeichnet. Hüttenberend erhielt 2021 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Neben Sarah Hüttenberend wurden auch Serpil Temiz Unvar (Hanau), die Omas gegen /echts Deutschland, Fatuma Musa Afrah (Werder) und Gianni Jovanovic (Köln). Die Laudatio übernahm Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale). „Die Ausgezeichneten sind Menschen, die sich kontinuierlich, zum Teil sehr öffentlich exponiert, mit großem persönlichem Mut, unermüdlichem Einsatz, mit ihrer Lebenszeit, ihrem Know-how und mit ihrem ganzen Herzen für uns alle einsetzen“, so Krüger.