Sparkassen-Jubiläum Morgen wird wie heute und gestern
Besonderer Jahresauftakt für die Sparkasse Wuppertal: Am Montag präsentierte sie ein solides Ergebnis, am Mittwoch (5. Januar 2022) feierte sie das 200-jährige Jubiläum – und rückte dabei ihre Verpflichtung für das Gemeinwohl einmal mehr in den Fokus.
Corona-bedingt mussten die Zuschauerplätze in der Historischen Stadthalle zwar leer bleiben, den lange geplanten Festakt zog die Sparkasse aber wie vorgesehen durch – übertragen per Internet-Livestream und damit nicht nur für geladene Gäste, sondern für alle Wuppertaler sichtbar.
Vier Redner gingen bei der fast dreistündigen Veranstaltung ans Pult - und alle hatten die gleiche Kernbotschaft auf dem Zettel: Der Auftrag der 1822 (übrigens als älteste im Rheuinland) gegründeten Wuppertaler Sparkasse ist bis heute aktuell - die Wohlstandentwicklung in der Breite der Gesellschaft zu fördern und mit ihren Erträgen zum Gemeinwohl beitzuragen. Der Vorstandsvorsitzende Gunther Wölfges nennt das gerne die „DNA“ der Sparkasse, bei der zwei Drittel der Wuppertaler und drei Viertel aller hier ansässigen Unternehmen Kunde sind.
Sport, Kultur, Bildung,.Vereinsleben und Soziales – es gibt praktisch keinen gesellschaftlichen Bereich, in dem die Sparkasse nicht als Sponsor auftritt oder – weniger bekannt – ihre Mitarbeit ermuntert, sich ehrenamtlich zu engagieren. Gerade im Jahr des 200-jährigen Jubiläums wolle man diese Verpflichtung der Sparkasse ins öffentliche Bewusstsein rücken und deutlich machen, dass man sich dadurch von den Mitbewerbern abhebe, hatte Wölfges bereits bei der Vorstellung der Zahlen für 2021 zwei Tage vorher betont.
Die bewertete er mit Blick auf rund 10,6 Millionen Euro Jahresüberschuss als „zufriedenstellend“. Basis dafür waren sehr gute Abschlüsse bei der Baufinanzierung (plus 54 Prozent), eine weiter gewachsene Zahl an Girokonten (jetzt rund 222.000) und ein gewaltiges Plus von 210 Prozent beim Nettoabsatz von Wertpapieren
Problem (nicht nur) für die Sparkasse sind in Zeiten von Minuszinsen aber die durch eine historisch hohen Sparquote übervollen Kundenkonten. „Sparen funktioniert nicht mehr wie früher“, stellt Vorstand Axel Jütz klar, das klassische Parken von Geld führe heute nicht mehr zu Ertrag und Werterhalt. Die Folge: „Wir müssen zeigen, wie das anders geht.“
Die Sparkasse hat deshalb die professionelle Vermögensverwaltung mit ihrem Produkt „Wuppertal Premium Invest“ schon für Einlagen ab 75.000 Euro als „Rundum-sorglos-Paket“ zugänglich gemacht und will ähnliches mit der innovativen computergestützten Variante „Wuppertal Smart Invest“ demnächst auch schon ab einer Sparrate von 10 Euro im Monat für Kleinanleger ermöglichen. Optional können Kunden dabei auch Nachhaltigkeitsaspekte in die Portfolios einfließen lassen.
Darüber reden kann man persönlich in den 34 Sparkassen-Filialen, von denen 24 auch in der Pandemie weiter zuverlässig geöffnet bleiben. Die am Loh ist allerdings wegen der massiven Hochwasser-Schäden weiter geschlossen. „Da reden wir praktisch über eine Komplettsanierung“, so Vorstand Patrick Hahne. Richtung Sommer, so die Hoffnung, soll der Standort wieder öffnen.
Ähnlich ist die Zeitschiene beim Umbau das KöBo-Hauses, wo die Sparkasse derzeit ihre neue zentrale Elberfelder Filiale einrichtet. „Innen sind wir schon sehr weit, aber Außen ist noch einiges zu tun“, so Hahne zum Stand der Arbeiten, die durch die schwierige Gebäudesubstanz einen deutlich längeren Anlauf brauchten als vorgesehen.
Zum Jubiläum richtete Gunther Wölfges den Blick auch in die Zukunft. Und die wird gar nicht so viel anders aussehen als Vergangenheit und Gegenwart: „Die Sparkasse von morgen wird sich frühzeitig den Rahmenbedingungen und Technologien anpassen. Dabei behält sie den Menschen, seinen Wohlstand und sein Lebensumfeld im Fokus. So gesehen wird die Sparkasse von morgen so sein, wie wir sie schon heute kennen.“
Diese Technologie-Anpassung hat übrigens längst begonnen – auch auf Kundenseite. Die Zahlen dazu: Die persönlichen Kontakte in den Filialen haben sich 2021 auf 694.000 reduziert, vor Corona waren es noch rund 1,1 Millionen. Gleichzeitig wurden die digitalen Angebote der Sparkasse voriges Jahr 140 Millionen Mal genutzt, 2019 war die Zahl noch weniger als halb so groß