Donnerstag ab 19 Uhr Vortrag über Gestapo-Verbrechen in Wuppertal

Wuppertal · Über Gestapo-Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs auch in Wuppertal referiert Dr. Markus Günnewig (Dortmund) am Donnerstag (5. Juni 2025) ab 19 Uhr im Polizeipräsidium an der Friedrich-Engels-Allee.

Dr. Markus Günnewig.

Foto: Mahn- und Gedenkstätte Steinwache

Ausnahmezustände und Kontrollverlust in den ab 1943 mehr und mehr zerstörten deutschen Städten kompensierte die Gestapo durch zunehmend entgrenzte Gewalt. Enttäuschte Revolutionserwartungen, fanatischer Rassismus und radikale Kriegsideologie führten dazu, dass die Unterschiede zwischen politischer Gegnerschaft und realer Kriminalität verschwammen. Für die Gestapo zählte nur die (erwartete) Störung der Ordnung an der „Heimatfront“, deren Stabilität als kriegsentscheidend gedeutet wurde und daher mit allen Mitteln zu erhalten war.

Als die Alliierten das Reichsgebiet erreichten, waren mobile Gestapo-Kommandos für das Halten der Fronten zuständig. In Wuppertal, wo zuletzt die komplette regionale Führungselite der Gestapo im örtlichen Polizeipräsidium residierte, wurden Anfang März 1945 30 sowjetische Zwangsarbeiter erschossen. Und noch kurz vor der Eroberung der Stadt er mordeten Wuppertaler Beamte 71 Justiz- und Polizeihäftlinge in der Langenfelder Wenzelnbergschlucht.

Das Cover des Buches.

Foto: Böhlau Verlag

Dr. Markus Günnewig ist Historiker und Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund. Der Eintritt zur Kooperationsveranstaltung der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und des Wuppertalers Polizeipräsidiums ist frei. Allerdings sind Anmeldungen erforderlich per E-Mail an oeffentlichkeitsarbeit.wuppertal@polizei.nrw.de