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"Green-City-Plan": Wuppertal bekommt intelligente Ampeln

„Green-City-Plan“ : Wuppertal bekommt intelligente Ampeln

Der „Green-City-Plan“ kommt immer mehr in Fahrt. Das ehrgeizige Projekt, mit dem die Stadt dank selbstlernender Verkehrssteuerungssysteme Staus verhindern und somit unnötige Schadstoffausstöße verringern will, ist bereits in vollem Gange. Am Montag wurde am Alten Markt in Barmen sein Herzstück vorgestellt.

Dass künstliche Intelligenz eines Tages die Menschheit vernichten könnte, ist die abstrakte Furcht mancher Erdenbürger. Dass sie ihnen viele Dinge des Alltags erleichtern kann, die Erkenntnis zahlreicher Wissenschaftler. Und so rüstet jetzt auch die Stadt Wuppertal „künstlich intelligent“ auf.

Um den Verkehrsfluss im Tal sowie in Richtung der Nord- und Südhöhen in Zukunft effizienter und somit auch umweltgerechter zu gestalten, installiert sie im Rahmen des insgesamt neun Punkte umfassenden „Green-City-Plans“ ab sofort ein „adaptives, umweltsensitives Echtzeit-Verkehrsmanagement“.

Ziel ist es, auf Grundlage der Verkehrsmenge und relevanter Umweltdaten die erwartete Verteilung des Verkehrs vorausschauend zu errechnen. Diese Berechnungen dienen als Prognose und Schaltvorgabe für Ampeln, die dann verkehrsabhängig reagieren. „Wir wollen weg von der heutigen Festzeitsteuerung hin zu einem lernenden System, das die Ampeln in Wuppertal in Abhängigkeit von der Verkehrsmenge und der lufthygienischen Situation, vor allem in Sachen Feinstaub und NOx, am Ende selbst schaltet“, sagt Verkehrs-, Umwelt- und Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer.

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Der Großteil der Technik zur Erfassung der Verkehrsmenge ist im mit 2.500 Sensorik-Messeinrichtungen ohnehin schon modern bestückten Wuppertaler Verkehrsnetz bereits vorhanden und muss nun erweitert werden. Beispielsweise durch so genannte „Road Side Units“, die den Austausch verkehrsrelevanter Informationen zwischen den Teilnehmern ermöglichen sollen. Diese Informationen geben unter anderem Aufschluss über den Straßenzustand, den Verkehrsfluss, Staus und mögliche Gefahren wie Unfälle.

Nach Beseitigung einiger Kinderkrankheiten sollen die motorisierten Verkehrsteilnehmer durch Nutzung einer App, dem so genannten Ampelphasenassistenten, auch selbst aktiv ins Geschehen eingebunden werden.

Rolf-Peter Kalmbach, Abteilungsleiter Straßenverkehrstechnik, hofft darauf, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Teilnehmer die App nutzen und sich an die von ihr empfohlene Geschwindigkeit halten, mit der sie auf einer „Grünen Welle“ surfen können.

Ziel sei es, die Motoren in einem möglichst optimalen Betriebszustand zu halten, damit so wenig Schadstoffe wie möglich freigesetzt werden.

„Wir sind dabei, ein sehr innovatives System an den Start zu bringen. Das hat den Bundesverkehrsminister bewogen, uns als eines von fünf Projekten bundesweit auszuzeichnen. Das macht uns schon ein bisschen stolz. Und ich bin davon überzeugt, dass es uns dadurch auch gelingen wird, nicht nur die lufthygienische Situation zu verbessern, sondern auch Fahrverbote zu vermeiden“, bringt Frank Meyer es auf den Punkt.