Schwebebahn-Ersatzverkehr / Blickpunkt Vohwinkel Idee zur Verkehrsentzerrung im Westen

Betr.: Schwebebahn-"Express"

Wie in den vergangenen Tagen seit der wöchentlichen Sperrung der Schwebebahn deutlich wurde, funktioniert der Schwebebahn-Express nur eingeschränkt. Wie bereits während der letzten langfristigen Sperrung ist dabei insbesondere der Bereich Vohwinkel das Nadelöhr, das für extreme Fahrzeitverlängerungen und Unwägbarkeit bei den Umlaufzeiten der eingesetzten Fahrzeuge sorgt.

Die Frage ist, ob es daher nicht eine Alternative für die Bedienung der Strecke gäbe, die für die Kunden eine geringere Beeinträchtigung und damit auch weniger Grund für einen Umstieg auf Pkw mit der Folge weiterer Staus ermöglicht. Denn auch die jetzt beschlossenen Öffnung der Kaiserstraße im Bereich Bruch wird nicht mehr als fünf Minuten Fahrzeitgewinn bringen können.

Mein Vorschlag zur Prüfung: Die Schwebebahn wird auch in der Woche im gleichen Takt wie am Wochenende eingesetzt. Sie hält an den Stationen Vohwinkel bis Zoo an allen Haltestellen, in diesem Bereich entfällt der Schwebebahn-Express. Im weiteren Verlauf bis Oberbarmen hält die Schwebebahn nur noch an den Verknüpfungspunkten zum ÖPNV, eventuell Robert-Daum-Platz und Loher Brücke, sicher Hauptbahnhof, Alter Markt und Oberbarmen. Dadurch lässt sich die Umlaufzeit der Schwebebahn deutlich verkürzen, und die Zahl der Fahrgäste reduziert sich deutlich, da die Unterwegshalte mit dem Bus bedient werden.

An den Verknüpfungspunkten ist ein Umstieg zwischen Schwebebahn und Bus möglich, dieser wird sich aber überwiegend auf den Bahnhof Zoo/Stadion beschränken, weil die Verbindungen im Tal mit den Schwebebahn-Express direkt miteinander verbunden bleiben.

Für die Busse müsste geprüft werden, ob zum Wenden die alte Straßenbahn-Wendeschleife am Zoo nutzbar wäre, sonst muss der Wendeverkehr über Sonnborner Straße, Rutenbecker Weg und Sonnborner Ufer abgewickelt werden – mit der Möglichkeit, die Station Zoo als Halt für die Schwebebahn ebenfalls einzusparen.

Die Umlaufzeit der Schwebebahn würde sich auf diesem Weg drastisch verkürzen, Da vermutlich auch der Busverkehr mit einer etwas geringeren Taktdichte auskommen würde und die extrem stauanfällige Strecke westlich Sonnborns wegfällt, lässt sich auch hier die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge deutlich verringern. In Summe sollte die Zahl der benötigten Fahrzeugführer kaum ansteigen.

Die Qualität der Bedienung und der Komfort für die Fahrgäste lässt sich aber so deutlich erhöhen, und gleichzeitig dürfte sich die Belastung der Strecke durch motorisierten Individualverkehr wieder verringern.

Sollte diese Möglichkeit nicht realisierbar sein, wäre es zur Beschleunigung des Schwebebahn-Express-Verkehrs wichtig, den Verkehr auf der Kaiserstraße in beide Richtungen drastisch zu reduzieren. Dies wäre beispielsweise vorstellbar, indem zwei Abschnitte der Kaiserstraße mit einer Einbahnregelung für den Gesamtverkehr und einer Freigabe für Rad und Busverkehr in der gleichen Art wie zwischen Schillerstraße und Hammersteiner Allee versehen werden.

Dafür böten sich der Abschnitt zwischen Grotenbecker Straße und Goethestraße mit Fahrtrichtung West und zwischen Bissingstraße und Stackenbergstraße mit Fahrtrichtung Ost an. Bei diesen Abschnitten ist kein Umgehungsverkehr durch die Tempo-30-Zonen zu erwarten und die Geschäfte/Supermärkte auf der Kaiserstraße bleiben problemlos erreichbar – nur aus dem Netto-Markt musste das Linksabbiegen erlaubt werden. Der Durchgangsverkehr verlagert sich aber auf den Westring, für den dann auch eine veränderte Ampelschaltung an den Knotenpunkten notwendig wäre.

Ich würde mich freuen, wenn der Vorschlag auf Realisierbarkeit geprüft wird.

Lorenz Hoffmann-Gaubig, Sachkundiger Bürger im Verkehrsausschuss der Stadt Wuppertal, Vorsitzender des ADFC Wuppertal/Solingen

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