Werkstatt soll verstärkt werden Schwebebahn: Gutachten entlastet WSW-Geschäftsführung

Wuppertal · Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) wollen die Schwebebahn-Werkstatt verstärken. Das Unternehmen folgt damit dem Ergebnis eines unabhängigen Gutachtens der Unternehmensberatung E&Y (Ernst & Young), das am Donnerstag (27. August 2020) im Aufsichtsrat vorgestellt wurde. Gleichzeitig entlastet es die Geschäftsführung.

 Die endgültige Ursache für den Verschleiß steht noch nicht fest.

Die endgültige Ursache für den Verschleiß steht noch nicht fest.

Foto: Wuppertaler Rundschau / mivi

„Verantwortlich für die Mängelbeseitigung bei der neuen Schwebebahn-Generation ist der Hersteller der Schwebebahnen, Kiepe Electric. Die Kiepe-Geschäftsführung hat inzwischen schriftlich zugesichert, dass sie alles unternehmen werde, um die Mängel innerhalb eines Zeitplans, der aktuell abgestimmt wird, zu beseitigen“, heißt es. Davon unabhängig habe man im Aufsichtsrat über eine bessere technische und personelle Ausstattung der Schwebebahn-Werkstätten beraten, so der „WSW mobil“-Aufsichtsratsvorsitzende Dietmar Bell: „Um einen fahrplanmäßigen Betrieb ab kommenden Sommer sicherzustellen, werden die Schwebebahnwerkstatt in Vohwinkel und die Gerüstbauwerkstatt in der Wartburgstraße eine entscheidende Rolle spielen.“

„Wir werden die Planungen, Reparaturen und Mängelbeseitigung bei Kiepe eng überwachen, um Transparenz zu schaffen, aber auch um gegensteuern zu können, wenn es nötig wird“, erklärt WSW-Chef Markus Hilkenbach. Zudem würden die Arbeitsabläufe und Organisation in den WSW-Werkstätten auf die neue Situation abgestimmt und optimiert. Auch die Koordination der insgesamt neun aktuell beauftragten Gutachter sei Chefsache. „Die Gutachter haben Vermutungen, aber noch keine endgültigen Erklärungen für alle Fragestellungen, insbesondere auch zu dem erhöhten Radverschleiß“, erläutert Hilkenbach.

Vor dem Hintergrund der noch nicht abgeschlossenen Ursachenanalyse sei es eine große Herausforderung, bis zum Sommer kommenden Jahres alle Mängel zu beseitigen. Dabei sei nicht nur eine enge Kooperation mit Kiepe nötig, sondern auch mit den Herstellern der Ersatzteile. Die Zusammenarbeit mit Kiepe selbst bleibe ein wesentlicher Punkt, so Bell: „Ohne die Mitwirkung des Herstellers werden sich die Mängel nicht abstellen lassen.“ Vor diesem Hintergrund sei es aktuell auch nicht zielführend, sofort juristische Schritte einzuleiten. Bell: „Eine Klage ist die Ultima Ratio, aber wichtiger für Wuppertal ist, dass die Schwebebahn fährt.“

Dennoch werde die Klageschrift weiter vorbereitet. Die WSW-Geschäftsführung, so Bell, werde von E&Y vollständig entlastet. Die Wiederaufnahme des Fahrbetriebs im Herbst 2019 mit den neuen Fahrzeugen sei planmäßig verlaufen. Für den in der Corona-Hochphase aufgetretenen, atypischen Reifenverschleiß gäbe es kein vergleichbares Schadensereignis aus der Vergangenheit. Daher sei, so das Ergebnis der Berater, die Entscheidung, den Betrieb nach den Sommerferien einzuschränken, unvermeidbar gewesen, um weitere Schäden an Rädern und Schienen zu vermeiden.

 Blick in die Schwebebahn-Werkstatt.

Blick in die Schwebebahn-Werkstatt.

Foto: Stefan Tesche-Hasenbach

Der Zeitplan, so „WSW mobil“-Geschäftsführer Ulrich Jaeger, die Schwebebahn innerhalb der kommenden 12 Monate wieder in den Regelbetrieb zu führen, stehe unverändert. Jaeger: „Die Wiederaufnahme des regulären Betriebs nach den Sommerferien 2021 hat höchste Priorität.“

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