Pina-Bausch-Zentrum Klappt’s noch 2027?

Wuppertal · Etwas ratlos gingen alle heim, die am Dienstag die Sitzung der Stadt-Kommission für das Pina-Bausch-Zentrum miterlebt hatten. War das nun ein Sturm im Wasserglas oder ein „rabenschwarzer Tag“, wie CDU-Kultursprecher Rolf Köster fand?

Das Schauspielhaus und sein aktuelles „Wundertal“-Signal.

Das Schauspielhaus und sein aktuelles „Wundertal“-Signal.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Ausführlich präsentierten Gebäudemanagement-Leiterin Mirja Montag und Architekt Frank Meidroth die Zeitschiene der komplex-komplizierten Planungsphase, die das Gebäudemanagement (GMW) vor der Brust hat. Am 1. Juni sollen die letzten drei Preisträger des internationalen Architektenwettbewerbes feststehen, im April 2024 das komplette Planungsteam für alle Facetten des Riesen-Projektes beauftragt sein, im Februar 2026 wird der finanzielle Zuwendungsbescheid erwartet.

SPD, CDU, FDP und Linke (auf deren Nachfrage das Thema in die Sitzung kam) fragen sich nun, ob der stets kommunizierte 2027er Tanzzentrum-Eröffnungstermin gehalten werden kann. Zumal es offenbar kaum mehr machbar sein wird, den nötigen letzten Beschluss des Rates noch vor der nächsten Kommunalwahl 2025 über die Bühne zu bekommen.

Deswegen gibt es nun Befürchtungen, dass – bei im Vergleich zu heute veränderten Mehrheiten – die Zustimmung zu dem Projekt mit bundes- und weltweiter Strahlkraft ins Wanken geraten könnte.

Bau-Dezernent Arno Minas warb in Sachen Zeiterfordernis für Sorgfalt und Exaktheit: „Großprojekte bekommen hinten Probleme, wenn vorne nicht gut geplant wird.“ Kulturdezernent Matthias Nocke gab Zeitverluste in der Vergangenheit zu, ist aber sicher, dass „Mittel und Wege gefunden werden“ – und bat, „nicht allzu hasenherzig zu sein“.

Schauspieler Olaf Reitz, der die freie Kulturszene vertritt, brachte die Debatte so auf den Punkt: „Die Politiker müssen ihre Fraktionen überzeugen, dann ist es egal, wie die nächste Wahl ausgeht.“

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