Verein „Hand in Hand“ mit Kunst im Fenster - und mehr „Das Gefühl dazuzugehören, war toll“

Wuppertal · Seit 2017 fördert der Verein „Hand in Hand“ den Austausch zwischen Alt- und Neuwuppertalern, unterstützt Menschen mit Fluchterfahrungen. Jetzt, wo Corona viele Aktivitäten ausbremst, will der Verein mit der Aktion „Fensterkunst“ Interesse für Dialog und Miteinander wecken.

 Mit  Kunst ein sichtbares Zeichen setzen und Neugierde wecken: Wael Kayyali und Franca Krupa präsentieren ihre Werke zum Start der Aktion „Fensterkunst“ des Vereins "Hand in Hand" im Mirker Viertel.     

Mit  Kunst ein sichtbares Zeichen setzen und Neugierde wecken: Wael Kayyali und Franca Krupa präsentieren ihre Werke zum Start der Aktion „Fensterkunst“ des Vereins "Hand in Hand" im Mirker Viertel.     

Foto: Manfred Bube

In einer fremden Stadt neu zu beginnen – das ist kein leichtes Unterfangen. Besonders für Menschen, die aus Krisenregionen geflüchtet sind. Um ihnen den Einstieg zu erleichtern, gründeten 2017 junge Studenten der Verein „Hand in Hand“ mit Sitz an der Friedrichstraße 2 in Elberfeld. Ihr Ziel: Durch regelmäßige Veranstaltungen und individuelle Hilfsstellungen die Herausforderungen des Alltags ein Stück weit gemeinsam zu bewältigen.

Deutschunterricht, Hausaufgabenbetreuung, Unterstützung bei bürokratischen Anliegen und kreative Workshops: Das breit gefächerte Angebot trifft auf rege Nachfrage. Wael Kayyali, syrischer Flüchtling und seit 2018 in Wuppertal: „Als ich hier ankam, war ich im Panikmodus, hatte Angst davor, in der neuen Umgebung die Orientierung zu verlieren. Bis ich Wochen später auf ‚Hand in Hand’ aufmerksam wurde. Als ich das erste Mal dort war, lief gerade ein Kunst-Workshop und ich wurde spontan eingeladen, mitzumachen. Das Gefühl dazuzugehören, war toll. Ebenso die Unterstützung auf dem Weg, mich hier einzuleben.“

Mit von der Partie war damals auch Franca Krupa. Aus künstlerischem Interesse und der Motivation, helfen zu wollen. „Freunde haben mir vom Verein erzählt und berichtet, dass Mitstreiter und Mitstreiterinnen willkommen sind. Die gelebte Vielfalt dort hat mir so gut gefallen, dass ich beschlossen habe: Hier engagierst du dich.“

So wie sie sind es zwischenzeitlich etwa 30 Männer und Frauen, die sich ehrenamtlich einbringen und dafür sorgen, dass unterhaltsame wie unterstützende Aktionen Flüchtlingen wie Neuwuppertalern insgesamt eine Möglichkeit bieten, Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen,etwas zu unternehmen und gemeinsam die Hürden zu überwinden, die in der neuen Heimat warten. Eigentlich – aber seit Ausbruch der Corona-Pandemie müssen viele der Aktivitäten ruhen ...

Um trotzdem weiterhin Interesse für Dialog und Miteinander auf beiden Seiten zu wecken, hat der Verein jetzt die Aktion „Fensterkunst“ gestartet. Franca Krupa: „Während die kulturelle Welt und unsere interkulturellen Begegnungen pausieren, möchten wir zeigen: Wir sind noch da. Und da unser schönes Büro im wunderbaren Mirker-Viertel zurzeit weitgehend ungenutzt bleibt, stellen wir jetzt in den Fenstern Ergebnisse aus unseren Workshops aus. Um Passanten zu inspirieren und neugierig werden zu lassen für unesre Arbeit.“ Dabei sind die verwendeten Materialien so bunt gewürfelt sind wie die Truppe selbst: Kalligraphie und Sprache, Acryl, Abstraktionen, Holz und Bronze treffen aufeinander und repräsentieren, wie unterschiedliche Herangehensweisen und Denkarten sich in einer Sprache verbinden lassen – der Sprache der Kunst.

Aktuell sind im Fenster Werke von Wael Kayyali, Hozan Wenz und Franca Krupa zu sehen – doch stehen die Ausstellungsflächen, im monatlichen Wechsel, allen zur Verfügung, die ihre Kunst zeigen möchten. Egal ob Nachwuchstalent oder Profi.

Wer daran – ebenso wie an der Arbeit von „Hand in Hand“ – interessiert ist, kann gerne per Mail an handinhand-ev@web.de, über www.facebook.com/contactperson oder auf Instagram unter @handinhand.wuppertal Kontakt zum Verein aufnehmen.

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