Wuppertaler Chor der Konzertgesellschaft Klassisches – und vieles mehr

Wuppertal · Über 200 Jahre alt ist der 90 Stimmen starke Wuppertaler Chor der Konzertgesellschaft. Selbstbewusst und facettenreich aufgestellt blickt man in die musikalische Zukunft.

Wolfgang Seidel (li.) ist der Vorsitzende, Georg Leisse der Leiter des Wuppertaler Chores der Konzertgesellschaft.

Wolfgang Seidel (li.) ist der Vorsitzende, Georg Leisse der Leiter des Wuppertaler Chores der Konzertgesellschaft.

Foto: Karl-Heinz Krauskopf/Karl-Heinz Krauskopf?

Chorleiter Georg Leisse und Chorvorsitzender Dr. Wolfgang Seidel ruhen sich nicht auf historischen Verdiensten aus, sondern betonen das Alleinstellungsmerkmal, mit großer und stimmlich ausgewogener Besetzung auch große Werke angehen zu können. Ohne dabei unbedingt auf die Unterstützung anderer Chöre angewiesen zu sein.

Trotzdem sei es wichtig, „sich immer wieder neu zu erfinden“, eine gute Mischung aus eigener Arbeit und der Kooperation mit anderen – inklusive dem Wuppertaler Sinfonieorchester – zu realisieren. Regelmäßig, so Seidel und Leisse, gehe es darum, auch eigene Konzerte zu organisieren, um das eigene Chor-Profil öffentlich zu präsentieren. Und damit Nachrücker zu motivieren. „Für einen Laienchor voller Wille und Begeisterung“, so Georg Leisse.

Das bereits fertige Programm des Chores der Konzertgesellschaft ist ambitioniert: Am Totensonntag, 26. November, beispielsweise stehen in der Stadthalle Felix Mendelssohn Bartholdys „Psalm 42 – Wie der Hirsch schreit“ und das seltene, vor Ort noch nie aufgeführte „Requiem“ des 1819 geborenen Louis Théodore Gouvy auf dem Plan – gemeinsam mit namhaften Solisten und dem Sinfonieorchester Wuppertal. Am 10. März kommenden Jahres folgt, ebenfalls in der Stadthalle, Verdis „Requiem“ – zusammen mit dem Instrumentalverein Wuppertal. Dieses Werk war übrigens schon sehr lange nicht mehr in Wuppertal zu erleben.

Darüber hinaus und nebenher kümmert sich der Chor um neue Auftrittsorte, die Platz für eine so große Gruppe bieten, sowie um die Auswahl „nicht immer so klassischer, sondern auch einmal ungewöhnlicher Werke, die ebenfalls Blicke auf andere Kulturen ermöglichen“, wie Wolfgang Seidel und Georg Leisse es formulieren. Solche Projekte finanziert der Chor bewusst mit der Aufführung von „Blockbustern“, deren Erlöse dann in das Experimentieren mit neuen Wegen investiert werden können.

Die programmatische Planung läuft gut – und die festen Aufführungstermine bis zum Mai 2025 stehen bereits fest. Parallel muss sich der Chor um Sponsoren bemühen – und Nachwuchs für sich gewinnen. „Da sind wir aber gut aufgestellt, denn unser Chor bietet viel Verlässlichkeit bei hoher Qualität“, so Wolfgang Seidel. Und Chorleiter Georg Leisse ergänzt: „Es macht große Freude, die Begeisterung von Laien für die Musik zu erleben, diesen kraftvollen Zusammenklang von Männer- und Frauenstimmen zu gestalten.“

Gibt es noch einen – bisher unerfüllten – Wunsch für die Zukunft? Beide Männer müssen nicht lang überlegen: „Die ‚Carmina Burana‘ von Orff, das wäre eine wunderbare Aufgabe für unseren Chor der Konzertgesellschaft.“