Bildhauerin Beate Schroedl-Baurmeister Eine Skulptur kommt zu den Menschen

Wuppertal · Die Skulptur „Momentum“ der Bildhauerin Beate Schroedl-Baurmeister soll im Wupperpark West aufgestellt werden. Ein überlebensgroßes Modell ist in der Ausstellung „Momentum on the move“ in der Historischen Stadthalle zu sehen.

 Von li.: Bildhauerin Beate Schroedl-Baurmeister, Architekturprofessor Christoph Grafe (Bergische Universität Wuppertal) und Flötist Changhuan Xia.

Von li.: Bildhauerin Beate Schroedl-Baurmeister, Architekturprofessor Christoph Grafe (Bergische Universität Wuppertal) und Flötist Changhuan Xia.

Foto: Manfred Brusten

Kann eine Skulptur in Bewegung sein? Muss eine geplante Großskulptur nicht mit einem soliden Fundament ortsfest installiert werden? Die Wuppertaler Bildhauerin Beate Schroedl-Baurmeister sieht darin keinen Widerspruch. Ihre Großskulptur „Momentum“ soll im Wupperpark West Teil einer zukünftigen Skulpturenmeile werden. Bis es so weit ist, schickt sie die Skulptur als überlebensgroßes Modell auf eine Reise durch die Stadt.

Die Historische Stadthalle ist die dritte Station, nachdem das Modell zuletzt im Garten der ehemaligen Galerie Parnass zu sehen war. Für die Bildhauerin ist es ein innovativer Ansatz, Kunst für den öffentlichen Raum bereits vor einer ortsfesten Installierung sichtbar und erfahrbar zu machen und den Betrachter in den Entstehungs- und Realisierungsprozess mit einzubinden. „Solange die Menschen nicht zu meiner Skulptur kommen können, kommt sie eben zu ihnen“, sagt sie.

Am vorgesehenen Standort Wupperpark West könnte die Skulptur an die Vielfalt der bis 1929 selbständigen Stadtteile erinnern. Doch diese Ortspezifik ist für die Bildhauerin nur eine Möglichkeit der Interpretation. Denn die Bogen stehen auch für Dynamik, Schwung und Lebenskraft.

Ihre zeitgenössische Skulptur soll die Passantinnen und Passanten vielmehr zum Nachdenken und Reflektieren anregen: „Für jeden Passanten erzählen die Bogen eine eigene Geschichte. Erst durch die aktive Teilnahme des Betrachters wird die Skulptur vollendet“, sagt Beate Schroedl-Baurmeister, die die individuelle Auseinandersetzung mit der Skulptur auch als eine Bereicherung für den Aufstellungsort sieht: „Der öffentliche Raum erfährt eine Individualisierung, wenn Passanten in einen Dialog mit dem Kunstwerk treten.“

Gedacht ist die Skulptur als ein Geschenk an die Bürger Wuppertals. Ein neu gegründeter Förderkreis hat es sich zum Ziel gesetzt, die Spendengelder zusammenzutragen. Christoph Grafe, Architekturprofessor an der Bergischen Universität Wuppertal, erinnerte in seiner Eröffnungsrede daran, dass bürgerschaftliches Engagement in Wuppertal eine lange Tradition hat und reihte die Skulptur „Momentum“ in eine Reihe ein mit dem Jubiläumsbrunnen auf dem Elberfelder Neumarkt und der Freiplastik Delfoss am Haspel: „Die Skulptur wird die Tradition des bürgerschaftlichen Engagements fortsetzen und an exponierter Stelle von der Lust auf die Zukunft in Wuppertal erzählen.“

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