Anfrage der Grünen Gegen ärztliche Unterversorgung in Stadtteilen

Wuppertal · Die Grünen wollen von der Verwaltung einen Überblick über die haus- und fachärztliche Versorgung in Wuppertal erhalten. Sie haben dazu eine entsprechende Anfrage im Ausschuss für Soziales, Familie und Gesundheit gestellt.

 Symbolbild.

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Foto: Jossué Trejo

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein sei die Wuppertaler Versorgungsquote mit „Kassensitzen“ von 102 Prozent sogar übererfüllt. Dieser rein statistische Wert verzerre aber die Realität, er bilde nur die gesamtstädtische Sicht ab, so die Grünen.

„Schon jetzt gibt es Aufnahmestopps für Neupatientinnen und -patienten in Hausarztpraxen beispielsweise in Cronenberg und sehr lange Wartezeiten für spezielle Untersuchungen in Facharztpraxen. Dies gilt vor allem für Termine bei psychiatrischen Fachärztinnen und -ärzten, Wartezeiten von mehreren Monaten sind besonders für deren Patientinnen und Patienten unzumutbar“, so der sozialpolitische Sprecher Marcel Gabriel-Simon. Inwiefern vor allem für ältere Mitbürgerinnen und -bürger lange Wege mit Bus und Bahn zumutbar seien, bleibe zu bezweifeln. „Weitere Kassensitzzulassungen für Wuppertal sind allerdings zurzeit nicht möglich. Wohnortnahe hausärztliche Versorgung ist das A und O eines funktionierenden kommunalen Gesundheitssystems. Und hier liegt die Crux!“

 Marcel Gabriel-Simon (Grüne).

Marcel Gabriel-Simon (Grüne).

Foto: Grüne/Tim Ahlrichs

„Mag die Versorgung auf der Talachse zurzeit noch sehr gut sein, so ist es notwendig, die Entwicklung in den Stadtteilen kritisch in den Blick zu nehmen. Eine ausreichende hausärztliche Versorgung auch in den Stadtteilen führt letztendlich auch dazu, dass nicht einzelne Arztpraxen überfüllte Wartezimmer haben und dafür mehr Zeit für die einzelnen Patientinnen und Patienten bleibt“, so Gabriel-Simon. „Dass auch wirtschaftliche Aspekte für eine Standortwahl einer Arztpraxis ausschlaggebend sind, ist verständlich, darf aber letztendlich nicht zu einer langfristigen Unterversorgung in einigen Stadtteilen führen. Die Antwort auf unsere Anfrage lässt auf jeden Fall noch einige Fragen offen.“

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