Initiative von CDU und Grünen Wuppertal soll „Schwammstadt“ werden

Wuppertal · Mit einem gemeinsamen Ratsantrag auf Initiative der Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen soll die Wuppertaler Verwaltung aufgefordert werden, auf der Grundlage einer entsprechenden Beschlussfassung im Landtag eine mögliche Bewerbung Wuppertals als Modellkommune für das Projekt „Schwammstadt“ zu prüfen.

 Solche Bilder wie in Sonnborn erwarten Meteorologinnen und Meteorologen in Zukünft öfter.

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Foto: Achim Otto

Die Anpassung an den Klimawandel stellten die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen, denen man durch eine klimagerechte Stadtentwicklung begegnen müsse. „Hitze, Stürme und Dürre, aber vor allen Dingen auch Starkregenereignisse, Hagel und Hochwasser erfordern eine klare Strategie. Bei der Realisierung nachhaltiger Projekte im Bereich der Bau-, Energie- und Verkehrsinfrastruktur werden Klima- und Ressourceneffizienz immer wichtiger“, heißt es.

Zur Milderung der Klimafolgen und der Erhöhung der Lebensqualität in den Städten hat die NRW-Koalition von CDU und FDP im Juni einen Antrag in den Düsseldorfer Landtag eingebracht, der einstimmig zur weiteren Beratung in die Fachausschüsse überwiesen wurde und nach der Sommerpause im federführenden Ausschuss für Heimat, Kommunales, Bauen und Wohnen abschließend beraten und abgestimmt werden soll. Darin geht es unter anderem um die Theorie zur Errichtung so genannter „Schwammstädte“. Mit einem Modellprojekt sollen das Konzept getestet und Erkenntnisse für andere Kommunen gesammelt werden. Der Antrag enthält außerdem Vorschläge für einen Maßnahmenkatalog in Verbindung mit Förderprogrammen.

Caroline Lünenschloss und Ludger Kineke (beide Vorsitzende der CDU-Fraktion): „Aufgrund der besonderen Topografie und einer komplexen Besiedelungsstruktur ist Wuppertal geradezu prädestiniert, hier als Modellstadt zu fungieren. In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich in unserer Stadt weit über ein Dutzend extreme Unwetter ereignet. Nicht nur das Starkregenereignis am Mittwoch oder das Unwetter vom 29. Mai 2018 haben gezeigt, dass das städtische Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von circa 1.500 Kilometern dafür nicht ausgelegt ist. Wir sehen deutlich, dass es Zeit ist jetzt zu handeln und neue Wege zu beschreiten, um die Bewohnerinnen und Bewohner Wuppertals zukünftig vor solchen Ereignissen zu schützen.“

Yazgülü Zeybek und Paul Yves Ramette (Vorsitzende der Fraktion Bündsnis 90/Die Grünen): „Der Klimawandel ist bittere Realität, das hat uns das aktuelle Unwetter wieder einmal schonungslos vor Augen gehalten. Klimaschutz und Klimafolgeanpassung müssen endlich auf allen Ebenen die höchste Priorität erhalten. Das Konzept Schwammstadt hat sich in anderen Regionen der Welt mit Überflutungsgefahr bewährt. Ein Schutz vor diesen Ereignissen kann nur mit solchen innovativen Infrastrukturmodellen sowie der Erstellung eines Hitzeaktionsplans, der Bereitschaft zu Flächenentsiegelungen und einer flächenschonenden Stadtentwicklung gelingen. Dazu braucht es auch weitere Förderprogramme zur Umsetzung der Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzeptes.“

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