Wichlinghausen Katzen-Drama mit Happy-End

Wuppertal · Aufnehmen konnten sie die Tiere nicht, aber sie taten alles, damit es ihnen weiterhin gut ging: Damit das Katzen-Duo Susi und Pepe nach dem Tod seiner Besitzerin nicht auf der Straße landet, haben die hilfsbereiten Nachbarn Michaela und Thomas Kötting zum Teil die Miete für die Wohnung der verstorbenen Halterin übernommen. Das muss wahre Tierliebe sein! Ein Happy-End gibt es auch: Es haben sich sogar schon Adoptanten für die Stubentiger gefunden.

 Die hilfsbereiten Nachbarn Michaela und Thomas Kötting (hinten links), Bettina Reuther, Katzenvermittlerin vom Verein „Pechpfoten“, mit Katze Susi im Arm (hinten rechts) und das Adoptanten-Paar Uschi und Rolf Kalbfleisch. Kater Pepe wollte nicht mit auf das Bild.

Die hilfsbereiten Nachbarn Michaela und Thomas Kötting (hinten links), Bettina Reuther, Katzenvermittlerin vom Verein „Pechpfoten“, mit Katze Susi im Arm (hinten rechts) und das Adoptanten-Paar Uschi und Rolf Kalbfleisch. Kater Pepe wollte nicht mit auf das Bild.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

„Für uns war sofort klar, dass wir in dieser Notsituation helfen. Wir hatten schon immer einen guten Kontakt zu unserer verstorbenen Nachbarin, haben auch häufig ihre beiden Katzen betreut, da sie ja schon alt war. Dadurch entstand eine richtige Freundschaft zu ihr und den Tieren“, sagt Michaela Kötting aus Wichlinghausen.

Nachdem im April die 80 Jahre alte Tierbesitzerin verstarb, übernahmen sie und ihr Mann Thomas komplett die Betreuung der Katzen. In der Nachbarwohnung. „Wie wir erfuhren, gibt es trotz Todesfalls eine dreimonatige Kündigungsfrist. Weil es leider niemanden aus dem Umfeld der Frau gab, der Susi und Pepe hätte aufnehmen können, haben wir beschlossen, die beiden in in der Wohnung zu betreuen.“ Ob Kosten für Tierarzt oder Futter, tägliche Besuche, die Reinigung des Katzenklos: Michaela und Thomas Kötting haben die Samtpfoten nicht in Stich gelassen. „Wir kennen Pepe und Susi nun auch schon so lange. Sie sind uns richtig ans Herz gewachsen. Wir haben selbst Katzen und können die beiden leider nicht auch noch aufnehmen“, so Thomas Kötting.

Die Tierliebe der beiden Wichlinghauser geht so weit, dass sie sogar die Miete für den Juli für die von den Katzen bewohnte Wohnung übernehmen. Michaela Kötting: „Einen Nachmieter gibt es erst ab August. Ende Juni hätten die Katzen raus gemusst. Damit sie nicht im Tierheim landen, haben wir uns dazu entschlossen.“ Parallel dazu nahm das Paar Kontakt zum Wuppertaler Tierschutzverein „Pechpfoten“ auf.

Das Vereins-Team bemüht sich ehrenamtlich um die Vermittlung von Tieren, nahm Pepe und Susi in die Vermittlungskartei auf. Bettina Reuther, Betreuungspartnerin des Vereins für Katzen: „Die Geschichte von Pepe und Susi hat uns sehr gerührt. Das war schon ein besonderer Fall. Normalerweise melden sich die Besitzer selbst, weil sie in einer Notsituation sind und die Tiere abgeben müssen. Hier gab es ja einen Todesfall und es musste schneller gehen.“

Das Glück war auf der Seite der Katzen. In Gestalt von Uschi und Rolf Kalbfleisch. Die beiden Eheleute waren auf der Suche nach zu adoptierenden Katzen und stießen dabei auf die „Pechpfoten“. „Ich kann ohne Katzen nicht leben. Schon immer hatte ich welche, seit über 50 Jahren. Nach dem Tod unserer Katzen, waren wir auf der Suche“, so die ehemalige Grundschullehrerin.

So ziehen die Pepe und Susi Ende Juli, eher geht es nicht, von Wichlinghausen zum Eckbusch ins Grüne. „Wir freuen uns so sehr für die beiden, ihnen wird es dort richtig gut gehen“, sagen Michaela und Thomas Kötting – und verdrücken ein paar Tränchen.

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