Wichlinghausen Nie ans Wechseln gedacht

Wuppertal · Nach 37 Jahren in Wichlinghausen wird Pfarrer Thomas Kroemer am Sonntag (27. Oktober 2019) um 10 Uhr in „seiner“ Kirche an der Stahlstraße in den Ruhestand verabschiedet. Er hat den Umbau der alten Wichlinghauser Kirche in das Begegnungszentrum „WiKi“ begleitet – und die Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Wuppertal mitaufgebaut.

 Pfarrer Thomas Kroemer heute.

Pfarrer Thomas Kroemer heute.

Foto: Kirchenkreis Wuppertal

Er bleibt im Pfarrhaus wohnen, will sich aber aus der Gemeinde zurückziehen. „Ich mache ein Jahr lang Pause und dann schauen wir weiter“, sagt der 65 -Jährige und schmunzelt. „Ich verlasse die Gemeindearbeit mit einem guten Gefühl“, so der gebürtige Elberfelder. „Ich habe Vertrauen in die Menschen und das Presbyterium vor Ort, dass es gut weitergeht.“

„Ich konnte hier genau das machen, was ich gerne wollte. Darum kam mir auch in fast 40 Jahren ein Wechsel in eine andere Gemeinde nicht in den Sinn. Und die Aufgabe hat mir bis zum letzten Tag Freude gemacht.“ Mit Blick auf den Stadtteil Wichlinghausen sagt er: „Natürlich gibt es Strukturprobleme. Aber gleichzeitig sind vor Ort viele Leute, die sich kümmern. So dass Wichlinghausen nicht vergessen oder verloren ist.“ Der Konfi-Unterricht wird Thomas Kroemer besonders fehlen: „Die meisten Jugendlichen kommen ohne großen Kirchenbezug. Die Arbeit mit ihnen hat mich immer gut geerdet und mir viel Freude gemacht.“ Und was bleibt nach über drei Jahrzehnten in der Gemeinde? „Ganz klar die Begegnungen“, sagt Kroemer. „Die sind das Wichtigste. Es tut gut, wenn man nach einer Taufe, Beerdigungen oder nach dem Gottesdienst eine positive Rückmeldung bekommt.“

Neben der Gemeindearbeit lag Thomas Kroemer die Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis besonders am Herzen. „Viele Menschen heute nehmen die Kirche nur noch über die Medien wahr. Umso wichtiger ist es, dass wir öffentlich vorkommen“, sagt Kroemer. „Wir tun viel Gutes, wir müssen aber auch darüber reden.“

 Thomas Kroemer im Jahr 1983 vor der Kirche an der Stahlstraße mit einer legendären BMW R 80 in Rot-Metallic.

Thomas Kroemer im Jahr 1983 vor der Kirche an der Stahlstraße mit einer legendären BMW R 80 in Rot-Metallic.

Foto: Harald Hülle

Nach der Verabschiedung aus der Gemeinde will Thomas Kroemer erstmal ausgiebig seinen Hobbys nachgehen: „Ich koche gerne und bin ein absoluter Motorrad- und Autofreak.“ Und er will sich endlich den Traum von einem alten Volvo erfüllen. Das passende Buch „Mein erster Oldtimer“ hat er schon geschenkt bekommen.

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