Internationaler Tag der Biodiversität Runder Tisch für Insektenschutz in Wuppertal gefordert

Wuppertal · In den Wuppertaler Gärten gibt es immer weniger Vögel. Das ist das Ergebnis einer Zählung, die der Naturschutzbund Deutschland (NABU) durchgeführt hat. „Die Stunde der Gartenvögel“ endete am vergangenen Wochenende.

Er und seine Kollegen haben es immer schwerer.

Foto: Achim Otto

„Der Negativtrend der letzten Jahre setzt sich fort. Während vor einigen Jahren bei der ,Stunde der Gartenvögel‘ noch deutlich mehr als 30 Vögel pro Garten gezählt wurden, sind es jetzt um die 26. Damit liegt Wuppertal unter dem Bundesdurchschnitt“, so Ilona Schäfer, umweltpolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion. „Erfreulich ist dagegen, dass doppelt so viele Vogelfreundinnen und -freunde aktiv waren wie in den Jahren davor. Während der Corona-Krise scheinen die Menschen wieder mehr auf die Natur zu achten und zu entdecken, welchen Wert die Umwelt für uns hat. Umso wichtiger ist es jetzt dem fortschreitenden Artensterben entschieden entgegenzutreten.“

Viele Faktoren seien für die Entwicklung verantwortlich: das Insektensterben, die Versiegelung der Landschaft, der Klimawandel oder der Umgang mit Pestiziden. Es sei eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben, „den Trend umzukehren“. Die Grünen schlagen deshalb vor, einen „Runden Tisch Insektenschutz für Wuppertal“ einzurichten. Man habe mit dem Bündnispartner CDU ein Insektenschutzprogramm beschlossen, das nun auch zügig umgesetzt werden müsse. Insektenschutz sei Vogelschutz. „Es muss deutlich werden, welche enorm große Herausforderung das Artensterben global und lokal darstellt. Wir befürchten, dass diese Erkenntnis in vielen Teilen der Gesellschaft und der Politik noch nicht wirklich angekommen ist“, so die Grünen. „Daher unterstützen wir die von NABU, BUND und LNU ins Leben gerufene Volksinitiative ,Artenvielfalt NRW‘, deren Start leider durch die Corona-Pandemie verschoben werden musste. Wir hoffen, dass durch diese Initiative auf Landesebene ein Kurswechsel stattfindet und sich der Landtag NRW mit dem Schutz der biologischen Vielfalt auseinandersetzen muss.“

Die Auswertung der Wuppertaler Zahlen.

Foto: Grüne

Mehr als 140.000 Menschen haben das Muttertagswochende genutzt, um Vögel in Garten, Park oder auf dem Balkon zu zählen. Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt offiziell angenommen wurde.