Grüne und Linke Forderung: Mehrweg-Verpackungen statt „to go“

Wuppertal · Der durch „to go“-Verpackungen entstehende Müll in den bergischen Großstädten soll eingedämmt werden. Die Grünen und Die Linke in Wuppertal fordern in einem gemeinsamen Antrag, Mehrweg-Verpackungen zu fördern.

Die Müllberge werden kaum kleiner. Auch „to go“-Verpackungen trägt dazu bei.

Die Müllberge werden kaum kleiner. Auch „to go“-Verpackungen trägt dazu bei.

Foto: Pixabay

„to-go-Kaffebecher, Pizzakartons oder Burger-Boxen sind ein riesiges Problem in unseren Städten. In Deutschland werden jährlich mehr als zehn Milliarden solcher Verpackungen produziert. Ein großer Teil davon landet als Abfall im öffentlichen Raum – im besten Fall im Mülleimer, allzu oft aber am Straßenrand oder in Grünflächen“, so der Vorsitzende des Umweltausschusses, Ulrich T. Christenn. Die Beseitigung verursache hohe Kosten: „In Wuppertal sind das jedes Jahr statistisch rund 5,2 Millionen Euro allein für Einwegkunststoff. Ein Betrag, den alle Bürgerinnen und Bürger über die Straßenreinigungsgebühren zu zahlen haben.“

Als Vorbild, so Christenn, habe man „Tübingen vor Augen, wo bereits Mehrwegsysteme erfolgreich laufen. Dort ist es gelungen, den Anteil an Einwegverpackungen am Müll im öffentlichen Raum deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig werden regionale Unternehmen gefördert, die solche Mehrwegsysteme betreiben. Statt Plastikbecher aus Asien zu importieren, kann so regionale Wirtschaftsförderung betrieben werden.“

Die umweltpolitische Sprecherin Cornelia Krieger: „„Wir fordern außerdem, dass schon bestehende Regelungen wie zum Beispiel die Mehrweg-Angebotspflicht oder das Einweg-Verbot bei öffentlichen Veranstaltungen kontrolliert und durchgesetzt werden. Die Finanzierung dieser Maßnahmen kann über eine Abgabe auf Einweg-Verpackungen und über den neuen Einwegkunststoff-Fonds der Bundesregierung geschehen. Es gibt nachhaltige Lösungen für das Einweg-Müllproblem, sie müssen nur umgesetzt werden. So werden unsere Städte sauberer und gelingt Umwelt- und Klimaschutz, Müllvermeidung und Wirtschaftsförderung.“

Laut einer Studie des Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) fallen deutschlandweit mehr als 280.000 Tonnen „to go“-Verpackungen an, 60 Prozent davon sind Teller, Schalen und Boxen. Jede dritte Einwegverpackung stammt demnach von Fastfood-Ketten, ein weiteres Drittel von Imbiss-Betrieben. Allein die Beseitigung der 2,8 Milliarden Becher koste rund 120 Millionen Euro im Jahr.

Alle Verpackungen zusammen trügen knapp 19 Prozent Gewichtsanteil bzw. 35 Prozent Volumenanteil am Müll im öffentlichen Raum bei. In Wuppertal fallen nach Angaben der Grünen pro Jahr etwa 5.500 Tonnen Straßenreinigungs- und Papierkorbabfall an.

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