125 Jahre Historische Stadthalle Von Klassik über das Dschungelbuch bis Paul Panzer

Wuppertal · Die Historische Stadthalle Wuppertal wird in diesem Jahr 125 Jahre alt. Geschäftsführerin Silke Asbeck hat am Dienstag (27. Mai 2025) das Programm der Spielzeit 2025/26 vorgestellt. Und das Fest geht weiter: Mit einem Sonderkonzert zum 125. Geburtstag, neuen Veranstaltungsformaten und einer Kooperation, die nun aus der Taufe gehoben wurde, macht sich das traditionsreiche Haus auf den Weg in die Zukunft.

Auch Paul Panzer kommt nach Wuppertal.

Foto: Tim Wegner

Ende des 19. Jahrhunderts gaben der Elberfelder Gesangverein (heute Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal) und die Elberfelder Kapelle (heute Sinfonieorchester Wuppertal) den entscheidenden Impuls zum Bau einer neuen Stadthalle, die den wachsenden kulturellen Ambitionen der Stadt Raum geben sollte. Gemeinsam musizierten diese beiden Ensembles beim Musikfest zur Eröffnung im Juli 1900, und Seite an Seite werden sie auch im September 2025 ein Festkonzert mit „Carmina burana“ von Carl Orff gestalten.

Ein weiteres festliches Konzert steht im Jubiläumsjahr auf dem Programm, wenn es heißt: „Legendär trifft historisch – wir sind Jazztage!“ Ausgezeichnet mit einem Oscar, einem Golden Globe Award und sieben Grammys, wird der US-amerikanische Sänger, Pianist und Komponist Jon Batiste die 46. Leverkusener Jazztage am 4. November in der Historischen Stadt alle eröffnen. Angestoßen durch den Hauptsponsor Bayer Kultur, beginnt mit diesem Konzert eine Zusammenarbeit mit dem renommierten Jazzfestival, die regelmäßig Stars der internationalen Jazzszene im Ambiente des Großen Saals auftreten lässt.

Das „Bayer stART festival“ präsentiert im nächsten Frühjahr Büsra Kayikçi. Die türkische Pianistin und Komponistin ist jüngstes Mitglied der „stARTacademy“ von Bayer Kultur und gibt mit einem Konzert am 22. Mai ihren Einstand beim Festival. An ihrem präparierten Klavier entwirft Büsra Kayikçi mittels elektronischer Akzente Klangwelten, die fremd und doch vertraut erscheinen.

Generalmusikdirektor Patrick Hahn.

Foto: Sinfonieorchester Wuppertal/Andreas Schinkel

Generalmusikdirektor Patrick Hahn und das Sinfonieorchester Wuppertal machen die Historische Stadthalle Wuppertal 2025/26 zu einem Mekka der Wagner-Fans. An vier Konzertabenden erklingt Richard Wagners Meisterwerk „Der Ring des Nibelungen“ als konzertante Aufführung. Mit zahlreichen weiteren Sinfonie- und Chorkonzerten, Kammerkonzerten und einem breiten Musikvermittlungsangebot für Familien und junge Menschen bildet das Programm des Sinfonieorchesters auch in der kommenden Spielzeit wieder das Herzstück des Konzertlebens in der Historischen Stadthalle.

Erstmals finden 2025/26 die „danceConvention“, das „Barbershop Musik Festival“ und der Jekits-Tag NRW auf dem Johannisberg statt. Mit der „danceConvention“ bündelt der Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen im Oktober seine Lehrgänge zu einer großen Veranstaltung, die Wissen, Praxis und Leidenschaft vereint. Im März werden über 400 passionierte Sängerinnen und Sänger zum größten Barbershop-Event Deutschlands in der Stadthalle erwartet. Das Festival steht ganz im Zeichen der „A Cappella Love“, die in den Chören und Quartetten brennt.

„JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ ist das größte kulturelle Bildungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen und ermöglicht über 110.000 Schülerinnen und Schülern, ihr kreatives Talent zu entfalten. Beim großen JeKits-Tag NRW im Juni werden Kinder aus verschiedenen Landesteilen auftreten, um ihr musikalisches und tänzerisches Können zu zeigen.

Den Saisonauftakt bildet wie in jedem Jahr der Wuppertaler Musiksommer im August mit Meisterkursen und dem Internationalen Orgelwettbewerb, bei dem wieder zahlreiche junge Musikerinnen und Musiker in Wuppertal zu Gast sein werden.

Für Kinder, Jugendliche und Familien gibt es viele Veranstaltungsangebote, von den Konzerten von Landesjugendorchester und Kinderorchester NRW bis zu den Familienmusicals „Dschungelbuch“, „Hakuna Matata“ und „Conni“. Vier Familienkonzerte des Sinfonieorchesters komplettieren das Programm.

Die Ü30-Christmas-Party in der Stadthalle.

Foto: Christoph Petersen

Zur Weihnachtszeit wollen Tom Gaebel, die „Höhner“ und „The Dark Tenor“ ihr Publikum begeistern. Gesetzt sind auch das weihnachtliche Benefiz-Rudelsingen, die Ballette Nussknacker und Schwanensee, die Ü30-Christmas-Party sowie Bachs Weihnachtsoratorium am 2. Advent mit der Wuppertaler Kurrende und Händels „Messiah“ am 1. Weihnachtstag mit dem Chor der Konzertgesellschaft. Ein besonderes Weihnachtskonzert präsentieren die Women of Wuppertal (WoW) und die Formation Ufermann am 6. Januar erstmals auf der Bühne des Großen Saals: „Grenzenlos! – Lieder und Geschichten wie Weihnachten“.

„20 Jahre Comedy Camp“ am 26. Oktober und „Night Wash“ am 28. März bringen jeweils die angesagtesten Stand-up-Comedians auf die Bühne. Außerdem sind Kaya Yanar, Alain Frei, Paul Panzer, Emmvee, Bodo Wartke, Biyon Kattilathu, Tutty Tran und Ingrid Kühne mit ihren Solo-Programmen in der Historischen Stadthalle zu erleben.

Kaya Yanar.

Foto: Daniel Preprotnik

Unter den beliebten Tribute-Shows sind in der kommenden Spielzeit die „Kings of Floyd“, „ABBA Gold“ und das „Glenn Miller Orchestra“ hervorzuheben. „The Ten Tenors“ aus Australien sind ebenso zu Gast wie Max Mutze mit der SWR Big Band. Für Klassik-Fans präsentiert Thomas Laske in der Reihe „Liedertal“ wieder vier Liederabende der Spitzenklasse. Ebenso hochkarätig sind zwei Kammerkonzerte mit dem „ATOS Trio“ und dem „Minguet Quartett“ im Mendelssohn Saal.

Der Universitätsball lockt im November zum 20. Mal Absolventinnen und Absolventen, Tänzerinnen und Nachtschwärmer in die schönste Location weit und breit. Im März kehrt auch der Moonlight-Ball zurück, der im vergangenen Jahr erstmals in der Historischen Stadthalle Furore machte. Hier treffen sich Fantasy-Begeisterte in zauberhaften Kostümen, um die Nacht durchzutanzen.

Verbrauchermessen und Börsen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen sollen wieder auf breites Interesse stoßen. Bei Ausbildungsbörse und Karrieretagen stellen sich Unternehmen einem großen Bewerberpublikum vor. Krimidinner und Jazz Brunch im Restaurant Rossini bieten Kultur für Genießerinnen und Genießer. Und an der Musikalischen Kaffeetafel mit Annika Boos können sich die Gäste an Salonmusik und leichter Klassik erfreuen.