Gemeinsam mit der Digitalcoachin Jasmin Eitner bot die Wirtschaftsförderung Wuppertal praxisnahe Unterstützung für kleine und mittlere Einzelhandelsunternehmen an – direkt vor Ort in den Geschäften. „Der Bedarf an niedrigschwelliger, praxisnaher Beratung ist groß“, erklärt Dominic Becker, Projektmanager für Einzelhandel und Innenstadt bei der Wirtschaftsförderung Wuppertal.
Über ihn konnten interessierte Händlerinnen und Händler individuelle Termine vereinbaren. In rund einstündigen Vor-Ort-Beratungen analysierte Jasmin Eitner gemeinsam mit den Geschäftsinhaberinnen und -inhabern deren digitalen Auftritt – vom Social-Media-Profil über die Website bis hin zur Auffindbarkeit bei Google.
Die lokalen Ladeninhaberinnen und -inhaber konkurrieren online mit den großen Anbietern, allerdings mit viel weniger Ressourcen. „Wir zeigen auf, wie sich bestehende Maßnahmen mit wenig Aufwand weiter optimieren lassen“, so Digitalcoachin Eitner. Dabei hat die Expertin auch Social-Media-Trends und rechtliche Neuerungen im Blick. So wie das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das ab dem 28. Juni 2025 verbindlich wird. Es verpflichtet Unternehmen, ihre Websites barrierefrei zu gestalten, also auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen.
Check-up für neue Impulse
Ein Unternehmen, das das kostenlose Beratungsangebot genutzt hat, ist Schade + Sohn, ein mittelständischer Baustofffachhandel mit sechs Standorten im Bergischen Land – zwei davon in Wuppertal. In der Niederlassung an der Wittensteinstraße in Barmen trafen Geschäftsführer Christian Gadder und Marketingleiterin Claudia Funke die Digitalcoachin zum Check-up. Gemeinsam wurden Website, Newsletter, Google-Profil und Social-Media-Kanäle analysiert.
Der Blick von außen sei hilfreich, so Claudia Funke: „Wir haben ja sonst kaum Vergleichswerte, wie andere aufgestellt sind. Deshalb nehmen wir einige nützliche Tipps mit.“ Besonders positiv fiel auf, dass Schade + Sohn auf Kundenkommentare bei Google rasch reagiert – ein wichtiger Faktor für die Suchmaschinenbewertung, wie Jasmin Eitner erklärt: „Je mehr man online interagiert, desto relevanter wird man von den Algorithmen eingestuft.“
Auch die Einbindung der Auszubildenden in die Social-Media-Arbeit bei Schade + Sohn funktioniert. „Die jungen Leute bringen einen frischen, authentischen Stil mit ein – das kommt gut an“, so Funke. Dennoch gab es noch ein paar Verbesserungsvorschläge: So könne die mobile Darstellung der Website sowie die Ladegeschwindigkeit noch optimiert werden.
„Wir nehmen auf jeden Fall ein paar Hausaufgaben mit“, fasste Claudia Funke zusammen. „Aber es ist natürlich auch schön zu hören, dass wir schon ganz gut aufgestellt sind.“ Christian Gadder, Geschäftsführer bei Schade + Sohn, erkannte in der Beratung einen klaren Vorteil: „Jemand Externes guckt nochmal ganz anders drauf als wir das intern tun. Das bringt uns weiter.“
Die Wirtschaftsförderung Wuppertal wertet den Digital-Tag als Erfolg. „Unsere Einzelhändlerinnen Und -händler sind sehr engagiert und wissen, dass ein gutes digitales Konzept heute unerlässlich ist als Ergänzung zum stationären Geschäft“, so Dominic Becker. Wer an den Beratungsangeboten der Digitalcoaches interessiert ist, kann sich jederzeit melden. „Wir vermitteln gerne den Kontakt.“