Aufführungen am Wochenende Eine dreifache „Engelsmaschine“

Wuppertal · Fast zwei Jahrzehnte, von 1850 bis 1869, lebt Friedrich Engels in Manchester ein Leben voller Widersprüche. Davon handelt das Stück „Ich kann des Nachts nicht schlafen vor lauter Ideen des Jahrhunderts“, das von Freitag bis Sonntag (19. bis 21. März 2021) jeweils ab 19:30 Uhr online zu sehen ist.

 Szenenfoto.

Szenenfoto.

Foto: Laura-Alina Blüming

Tagsüber „Baumwoll-Lord“, des Nachts revolutionärer Sozialist, wird der der Barmer Friedrich Engels zum Mitbegründer einer Lehre, die seinen eigenen Klasseninteressen widerspricht. Um die kommunistische Sache voranzutreiben, unterstützt er Marx mit regelmäßigen Unterhaltszahlungen und steht ihm als Briefpartner mit Recherchen und Expertisen aus der kapitalistischen Praxis beim Schreiben zur Seite.

Für Familie und Geschäftspartner muss er die Fassade des Besitzbürgers aufrechterhalten. Als Bourgeois und Kapitalist mit repräsentativer Wohnung beteiligt er sich an der Fuchsjagd; privat unterhält er als Liebhaber der irischen Arbeiterinnen Mary und Lizzie Burns eine geheime Zweitwohnung. Die „Engelsmaschine“ macht die Parallelwelten und seine Verwandlungen zum Thema – wie auch den „ersten Klassengegensatz, der in der Geschichte auftritt“ – „den Antagonismus von Mann und Weib«. Mit Julia Wolff taucht eine Frau von heute ein in die Gedankenwelt von Friedrich Engels, die viel über unsere moderne Welt zu erzählen hat. Umgeben von Technik und Kameras, geht Engels auf Sendung, mit allen Widersprüchen.

Buch für die Produktion der „börse“ zum Engelsjahr 2020/21 hat Torsten Krug geschrieben, er führt auch Regie. Für die Bühne und die Kostüme zeichnet Manfred Marczewski verantwortlich, die Live-Kamera übernimmt Laura-Alina Blüming. Die „Engelsmaschine“ wird unterstützt von der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung, vom Kulturbürosder Stadt Wuppertal, von Christian Baierl und der GEDOK Wuppertal.

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