Gerne noch bis 60 ...

Vor zehn Jahren "sprengte" Beatrice Schnell die Männerdomäne im Löschzug. Bereut hat das die Oberfeuerwehrfrau aus Wuppertal an keinem Tag.

 Mit Leib und Seele Feuerwehrfrau: Beatrice Schnell denkt nicht daran, ihr Engagement vorzeitig zu beenden.

Mit Leib und Seele Feuerwehrfrau: Beatrice Schnell denkt nicht daran, ihr Engagement vorzeitig zu beenden.

Foto: Manfred BUbe

Wann es losging mit der Begeisterung, weiß Beatrice Schnell nicht mehr genau. Nur, dass mit 15 der Wunsch wuchs, aktiv zu werden. Nach der Ausbildung zur Rettungssanitäterin macht sie Nägel mit Köpfen und klopft Ende 2005 bei der Freiwilligen Feuerwehr Dönberg an. Die war bis dato eine reine Männerdomäne ....

"Klar, es gab Vorbehalte, aber nach drei Wochen kam dann das Okay", erinnert sich Beatrice Schnell. Und daran, dass der Anfang nicht leicht war: Weniger, weil die "Neue" nicht akzeptiert wurde, sondern wegen zu viel Rücksicht. "Komm, das ist zu schwer für dich, lass mich das mal machen.." — so hieß es (allzu) oft. Beatrice Schnell blickt ein Stück zurück: "Ich habe schon etwas Zeit gebraucht, um mich gegen solche, sicher gut gemeinten, Worte durchzusetzen. Wobei sie mich auch bestärkt haben in dem Willen: Euch zeig' ich es".

Das hat sie — und zwischenzeitlich ist die erste Frau im Löschzug Oberfeuerwehrfrau — und sagt: "Ich habe es keinen Tag bereut, diesen Schritt gegangen zu sein." Weil ihr das Engagement für die Sicherheit der Mitmenschen viel gibt, vor allem aber ist es der Teamgeist innerhalb der Truppe, der ihr gefällt: "Sich auf den anderen zu verlassen, quasi Hand in Hand blind agieren zu können für die Sicherheit der Mitmenschen, das ist, egal wie anstrengend die Situation im Einsatz vor Ort auch sein mag, ein tolles Gefühl", so die Vorkämpferin im Löschzug, deren Beispiel inzwischen zwei weitere Frauen gefolgt sind.

Fast zehn Jahre ist Beatrice Schnell jetzt aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr — und motiviert wie eh und je: "Ich freue mich auf die kommenden Lehrgänge, darauf, mich weiter zu qualifizieren, um in Gefahrensituationen stets das Beste geben zu können".

Auf die Frage, wie lange sie sich das Engagement innerhalb der Wehr vorstellen kann, sagt die sympathische 29-Jährige: "Na ja, mit 60 ist per Richtlinie Schluss, aber bis dahin würde ich gerne dabei bleiben..."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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