Ärger in Langerfeld Dieselstraße: „Das macht keiner mehr mit“

Wuppertal · Die erneute Sperrung der Dieselstraße ab Mai 2024 bringt Anwohnerinnen und Anwohner auf die Barrikade. Sie fürchten weitere neun Monate „Lärm-Terror“ durch Laster.

Bezirksbürgermeister Andreas Bialas.

Bezirksbürgermeister Andreas Bialas.

Foto: Simone Bahrmann

Entsprechend emotional verlief die Oktober-Sitzung der Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg. „Den Lärm hier kann keiner mehr mitmachen“, schimpften Anwohner aus der Clausewitzstraße und In der Fleute. Seit viereinhalb Jahren führt die Ausweichstrecke zur Dieselstraße wegen der Brückenbauarbeiten durch ihr Wohngebiet.

Und jetzt eröffneten ihnen Vertreter der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), dass die Dieselstraße – dann gerade erst wieder geöffnet – wegen des Baus eines Regenklärbeckens ab Mai 2024 erneut für neun Monate gesperrt werden soll. „Das ist eine enorme Belastung für die Bürger“, betonte Bezirksbürgermeister Andreas Bialas und rief die Vertreter der WSW auf, die Sperrungen so kurz wie möglich zu halten und möglichst so weit im Böschungsbereich zu bauen, dass weitere Sperrungen auf der wichtigen Zugangsstraße zum Industriegebiet vermieden werden.

Nötig sei das neue Klärbecken, um typische Straßenverunreinigungen wie Öl, Dreck und Reifenabrieb aus dem Regenwasser zu entfernen, bevor es in Bachläufe eingeleitet wird. Das verlangten gesetzliche Regelungen. Die Bauarbeiten für die Becken sollen bis Januar 2025 dauern. Zweieinhalb bis drei Monate muss dabei die Kreuzung Dieselstraße/Karl-Bamler-Straße voll gesperrt werden, weitere fünf- bis sechseinhalb Monate sei eine Teilsperrung nötig, erklärten Christian Massing und Carsten Pfink von den WSW.

Bei den Bauarbeiten solle direkt mitbedacht werden, die Straße an der Stelle gleich auch zu verbreitern, regte Eberhard Hasenclever (SPD) an. Denn ein Begegnungsverkehr von Lkw an dieser Stelle sei derzeit schwierig und ein höheres Verkehrsaufkommen wegen des neuen Logistikzentrums von Hillwood in Schwelm vorhersehbar. Andreas Bialas kündigte an, ein Vor-Ort-Treffen von Bürgern sowohl mit Vertretern der WSW als auch mit den städtischen Straßenplanern zu organisieren.

Deren Meinung wurde aber schon in der Bezirksvertretung deutlich. „Seit 48 Jahren kämpfen wir darum, dass die Clausewitzstraße endlich entlastet wird“, machte Anwohner Gerhard Constapel seinem Unmut Luft. „Wir fordern ein Nachtfahrverbot bis mindestens 6 Uhr. Die Geräuschbelästigung durch Lkw mit Leercontainern ist unerträglich.“

Ein Anwohner hatte gemessen, dass der Verkehr nachts um 2:30 Uhr noch 85 Dezibel Lärm verursache. Zusätzlich verlangten die Bürger Tempo 30 in ihrem Wohngebiet: „In anderen Straßen Wuppertals ist das längst umgesetzt, bei uns wurde das abgelehnt. Was unterscheidet uns von anderen Orten?“

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