Bei seiner Rede auf dem Platz vor dem Wuppertaler Hauptbahnhof machte Lehmann noch einmal klar, warum er sich mit dem von ihm gegründeten Verein „Mission Erde“ aktiv gegen die Tierhaltung in Zoos ausspricht. Erfreut war er über die Resonanz der Demo, die im Vorfeld von einer Unterstützerin ordnungsgemäß angemeldet worden war. Normalerweise kämen zu solchen Veranstaltungen rund 200 Menschen, so Lehmann.
Die Wuppertaler Polizei hatte die Demo, die zunächst für den Laurentiusplatz geplant war, vor dem Hauptbahnhof verlegt, um Komplikationen mit dem im Luisenviertel stattfindenden Luisenfest zu vermeiden. Die Demo sei absolut problemlos verlaufen, hieß es am Nachmittag aus dem Wuppertaler Polizeipräsidium an der Friedrich-Engels-Allee. Sie bezifferte die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 2.000.

Demo in Wuppertal gegen Zoos
Ausgangspunkt war die Auseinandersetzung zwischen der Historischen Stadthalle Wuppertal und Lehmann (die Rundschau berichtete). Er sollte eigentlich am Sonntag beim „Zukunftsfestival“ auf dem Johannisberg auftreten, an dem auch die Junior Uni für das Bergische Land inhaltlich beteiligt war. Nachdem Lehmann angekündigt hatte, sich in einem kleinen Teil seines Vortrags kritisch mit der Rolle von Zoos auseinanderzusetzen, habe die Stadthalle dies abgelehnt.
Lehmann warf dem Haus daraufhin „Einschränkung der Meinungsfreiheit“ und „Zensur“ vor, machte den Vorwurf entsprechend publik. Der ihm zugeschickte Auflösungsvertrag habe keine finanzielle Entschädigung beinhaltet, stattdessen habe ein Anwalt im Namen Stadthalle 1.375,88 Euro Ersatz für die durch „vertragswidriges Verhalten entstandenen Schäden“ in Rechnung gestellt.
Später reagierten die Stadt und die Zoo-Leitung mit einer Stellungnahme: „In der weiteren Abstimmung zu Rahmen und Inhalt des Vortrags waren auf Seite der Stadthalle Zweifel daran aufgekommen, ob eine vom Wissenschaftler angekündigte Zoo-Kritik für das geplante Familien-Event unter dem Thema Nachhaltigkeit passend sei. Darauf angesprochen, hatte Lehmann den Vertrag umgehend gekündigt.“ Man bedauere die „Eskalation“ und wolle „gerne den Dialog mit dem Umweltschützer weiterführen und gemeinsam ein Format für eine öffentliche Diskussion“ finden.