Der Meeresbiologe Lehmann kritisiert das System „Zoo“ aus seiner Erfahrung heraus, dass man gerade in der Vergangenheit Tiere in winzige Käfige eingesperrt hat. Bei ihm ist dies Teil seines beruflichen Werdegangs. Beim Wuppertaler Zoo ist dieselbe Erkenntnis in artgerechtere Anlagen für Löwen, Pinguine, Elefanten etc. gemündet. Zudem sind Zoos durch die Nachzucht bedrohter Tierarten Teil des Artenschutzprogramms.
Lehmanns Vortrag wurde nach seinen Angaben über einen Zeitraum von zwei Jahren geplant und festgezurrt. Wieso muss dann die Stadthallenchefin (Silke Asbeck) drei Wochen vor dem Termin bei einem Videocall vorpreschen und im (ab)gehobenen Deutsch meinen, ob die – Zitat Pressemitteilung Stadthalle – „angekündigte Zoo-Kritik für das geplante Familien-Event unter dem Thema Nachhaltigkeit passend sei“?
In diesem Gespräch wurde es Lehmann ausdrücklich untersagt, in seinem Vortrag über Zoos zu sprechen. Punkt. Das Einzige, das für „Irritationen“ sorgt, ist der in der Pressemitteilung höflich aber abgehoben formulierte „freiwillige Zwang“.
Wenn die Damen und Herren bei der Stadthalle grundsätzliches Lob oder Kritik am Zoosystem nicht ausstehen können, gehört dieses Thema von Anfang an in den Vertrag mit Lehmann. Ansonsten ist es schlicht ein frecher Maulkorb.
Norbert Bernhardt
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