Briefe von Leserinnen und Lesern „Wie ein Schlag in den Magen“

Wuppertal · Betr.: Artikel „WSW stellen die „Hol Mich! App!“ Ende März 2026 ein“, Rundschau online vom 16. Dezember 2025

Das Can fährt nur noch bis Ende März.

Foto: WSW/Stefan Tesche-Hasenbach

Mein Name ist Daniela Wallace. Ich bin 46 Jahre jung und stark sehbehindert. In Wuppertal bin ich seit Mai etwas häufiger unterwegs, seit ich dank einer Freundin das Blindentennis für mich entdeckt habe. Ich bin nun seit September Mitglied beim WTCD und habe auch bei der Deutschen Meisterschaft erfolgreich teilgenommen.

Die Nachricht, dass der Service der Cabs eingestellt wird, trifft uns wie ein Schlag in den Magen. Wir Spieler sind aufgrund unserer eingeschränkten Mobilität nicht in der Lage, mal eben ins Auto oder auf einen ERoller zu springen und auf den Dönberg zu fahren. Wir sind abhängig von Angeboten, die uns auch mal an entlegenen Orten abholen oder absetzen. Und natürlich spreche ich jetzt nicht nur von uns.

Da jetzt auch noch die Bahnstrecke Köln – Wuppertal zur monatelangen Baustelle wird, erscheint mir der Ort, an dem ich einen schönen Tennisverein finden konnte, unerreichbar. Mir sind wirtschaftliche und finanzielle Gründe durchaus verständlich, die den WSW zu diesem Schritt bewegen.

Es ist aber wieder einmal unheimlich traurig, wenn man als betroffene Person wieder einmal feststellen muss, dass Inklusion eine Illusion ist und man irgendwann wieder von vorne anfangen muss, weil man als Minderheit mit Einschränkungen halt nicht wirklich vorankommt, wenn die Möglichkeiten minimiert werden.

Daniela Wallace

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