Zu hohe Kosten WSW stellen die „Hol Mich! App!“ Ende März 2026 ein

Wuppertal · Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) beenden zum 31. März 2026 das On-Demand-Angebot „Hol Mich! App!“. Das Unternehmen will sich nach eigenen Angaben auf den Linienbetrieb im Nahverkehr konzentrieren und die Gelder dort einsetzen, „wo sie die Personenbeförderung besonders effektiv und nachhaltig verbessern können“.

Dieses Bild gehört bald der Vergangenheit an.

Foto: Frank Gleitsmann

Der On-Demand-Verkehr der WSW wurde 2020 als Teil des Forschungsprojekts „Bergisch Smart Mobility“ eingeführt. Ziel war sei es gewesen, „auf Basis der in Wuppertal gewonnenen Erfahrungen digitale Mobilitätslösungen zu entwickeln sowie erste Schritte in Richtung autonomes Fahren im ÖPNV zu machen“.

„Ein wichtiger Punkt war außerdem, das On-Demand-Angebot in den bestehenden Linienverkehr zu integrieren, um diesen effizienter gestalten zu können. Für das Projekt gab es eine Anschubförderung im Rahmen des Forschungsprojekts“, so die WSW. Die Förderung lief Ende März 2022 aus. Seitdem finanzieren die Stadtwerke den Abholservice aus eigenen Mitteln.

„In den ersten Betriebsjahren hatte sich die ,Hol Mich! App‘ bei den Fahrgästen etabliert, die Fahrgastzahlen waren bis Ende 2024 gestiegen. Im Jahr 2024 nahmen über 100.000 Fahrgäste das Angebot wahr. Trotz dieser positiven Entwicklung war und ist das Angebot für die WSW ein Zuschussgeschäft. Die Einnahmen durch Tickets reichen nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken“, heißt es aus der Konzernzentrale an der Bromberger Straße.

Mit verstärkt auf den Markt kommenden alternativen Mobilitätsangeboten wie anderen Fahrdienstleistern und E-Scootern seien die Fahrgastzahlen im Laufe des Jahres 2025 um rund 17 Prozent zurückgegangen: „Erschwerend kommt dazu, dass die Betriebskosten für die Fahrzeuge, Fahrpersonal und Wartungen stetig steigen. Und auch die angestrebte Integration in das derzeitige ÖPNV-System ließ sich nicht wirtschaftlich realisieren.“

Vor diesem Hintergrund müsse das Angebot eingestellt werden. Man arbeite „auch weiterhin an innovativen Mobilitätskonzepten“ und entwickele „entsprechende Innovationen dahingehend stetig weiter“.