Als ehemaliger Pressesprecher der WSW, der immerhin ein Vierteljahrhundert lang das Unternehmen begleiten durfte, freue ich mich über die Entscheidung, den kontrollierten Einstieg vorne in den Bussen aufzuheben. Wir haben ab 1990 das Liniennetz auf Vordermann gebracht, neue Schnell- und Kleinbuslinien geschaffen mit dem Gedanken, den Kunden „zuhause“ abzuholen, und einen einheitlichen Taktfahrplan präsentiert.
Das Ticket 2000 mit seinen vielen Möglichkeiten, Kundenkontakte bei vielen Vor-Ort-Terminen und einem Vorstandsvorsitzenden, der bei Linieneröffnungen selber am Steuer des Busses saß, steigerten die Fahrgastzahlen nach der Straßenbahnstilllegung in 1987 von rund 60 Millionen auf wieder über 90 Millionen im Jahr. Im ganzen VRR eine absolute Topleistung.
Dieser VRR kam dann auf die glorreiche Idee des kontrollierten Einstiegs vorne. Die WSW waren das letzte Unternehmen, das dieser Schwachsinnsidee widerstand. Doch der VRR bestand darauf. Ich bin bis heute der Meinung, dass ein Verkehrsunternehmen seine besten Kunden mit Monatskarte nicht wie einen Verbrecher beim Einstieg vorne behandeln darf, während alle anderen ohne Ticket hinten reinrutschen.
Deshalb besser wie jetzt wieder verstärkte Kontrollen während der Fahrt. So im 100. Jahr des Busbetriebes in Wuppertal, dessen Jubiläum man anscheinend nicht würdigen will!
Michael Malicke
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