Briefe von Leserinnen und Lesern „Bildung ist keine Sparbüchse für Verwaltungsversagen“

Wuppertal · Betr.: Gelder für Schulen: GEW kritisiert Stadt scharf, Rundschau online am 10. Mai 2025

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Was sich die Stadt Wuppertal im Umgang mit ihren Schulen erlaubt, ist ein Paradebeispiel für behördliche Ignoranz und Versagen auf ganzer Linie. Die Schulen haben ihre Hausaufgaben gemacht – sie haben ihre Bedarfe rechtzeitig gemeldet, wie es von ihnen verlangt wurde. Und was macht die Stadt? Sie ignoriert diese Meldungen, lässt die Fristen verstreichen und streicht dann die nicht bearbeiteten Bestellungen einfach aus dem Etat. Dreister kann man Verantwortung nicht abschieben.

Dass die Stadt nun so tut, als seien die Schulen schuld an der Misere, ist blanker Hohn. Hier wird ein fataler Verwaltungsfehler zu Lasten derer „korrigiert“, die ohnehin seit Jahren unterfinanziert und überlastet sind. Die Aussage, dass die Mittel des Jahres 2024 verfallen und 2025 vom ohnehin lächerlich kleinen Budget der Schulen abgezogen werden, ist ein bildungspolitischer Offenbarungseid. Und das alles – man kann es kaum glauben – ohne vorherige Information an die betroffenen Einrichtungen. Heimlich, still und leise wird gekürzt, als seien Schulen ein beliebiger Kostenfaktor, den man nach Belieben kleinrechnet.

Früher war es selbstverständlich, dass nicht ausgegebene Mittel ins Folgejahr übertragen wurden. Dass man jetzt einfach diese Praxis kippt, ohne Erklärung, ohne Dialog, ohne Rücksicht auf die Folgen, ist nichts anderes als ein kalter Verwaltungscoup gegen die Bildung. Wer so mit Schulen umgeht, hat entweder die Kontrolle über die eigenen Zuständigkeiten verloren oder nimmt billigend in Kauf, dass Lehrkräfte und Kinder die Zeche zahlen.

Diese skandalöse Mittelkürzung muss sofort rückgängig gemacht werden. Und es braucht endlich ein transparentes, faires Verfahren für alle Schulen. Bildung ist keine Sparbüchse für Verwaltungsversagen. Die Verantwortlichen in der Stadt Wuppertal täten gut, sich daran zu erinnern.

Arndt Kretschmann

Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
● Zu den Rundschau-Leserbriefen: hier klicken!
● Allgemeine Hinweise zur Veröffentlichung: hier klicken!