Tag der Städtebauförderung Wuppertal präsentiert seine „Lebendigen Orte“

Wuppertal · Zum achten Mal stellt Wuppertal beim bundesweiten Aktionstag zur Städtebauförderung am Samstag (10. Mai 2025) seine aktuellen Projekte vor. In diesem Jahr lautet das Motto „Lebendige Orte, starke Gemeinschaften“.

Auch der Deweerthsche Garten in Elberfeld soll aufgewertet werden.

Foto: Simone Bahrmann

Eine neue Ausstellung informiert darüber, an welchen aktuellen Projekten in den sechs Fördergebieten gearbeitet wird und welche Vorhaben Wuppertal sich vorgenommen hat. Bei zwei Führungen zur Archäologie in Elberfeld und zum Platz am Kolk wird vor Ort über laufende Städtebau-Vorhaben informiert. Im Bau-Info-Büro in der Schwanenstraße gibt es außerdem die Gelegenheit, sich zwischen 11 und 16 Uhr bei Experten der Stadt Infos aus erster Hand zu holen.

Wuppertal bekommt in den nächsten zehn Jahren rund 92 Millionen Euro Gesamtausgaben aus der Städtebauförderung – die Gelder sind zum Teil bereits bewilligt, zum Teil in Aussicht gestellt. „Bei einem Fördersatz von 80 oder 70 Prozent sind dies 70 Millionen Landes- und Bundesmittel und 22 Millionen städtischer Eigenanteil. Laut aktueller Programmveröffentlichung erhält Wuppertal aus dem Stadterneuerungsprogramm 2025 insgesamt 7,6 Millionen Euro für die aktuellen Fördergebiete. Dies ist eine erste Rate der 70 Millionen Euro Fördermittel“, erklärt die Verwaltung.

Zu den geförderten Stadtteilen gehören die Innenstadt Barmen und die Innenstadt Elberfeld, das Zentrum Vohwinkel und die Quartiere Oberbarmen/ Wichlinghausen, Heckinghausen/ Langerfeld West und das Mirker Quartier. Die Erklärungen der Stadt im Wortlaut.

Innenstadt Elberfeld

„In der Innenstadt Elberfeld investieren die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und die Stadt, unterstützt durch Bund und Land NRW, in die Zukunftsfähigkeit und den Klimaschutz. Es entsteht ein völlig neues, energieeffizientes und zukunftsfähigen Heizwassernetz mit einer umfassenden Erneuerung der Infrastruktur. Durch die notwendigen archäologischen Grabungen ist hier der zeitliche Fahrplan durcheinander geraten. Beim Tag der Städtebauförderung wird in zwei Führungen erklärt, warum diese stadthistorischen Forschungen notwendig sind und wie sie ausgeführt werden.

Derzeit wird koordiniert, wie die Neugestaltung der Fußgängerzone Alte Freiheit, Poststraße und den Kerstenplatz jetzt zeitlich parallel umgesetzt werden kann. Ebenfalls bewilligt sind Fördermittel für die Neugestaltungen der der Aue, des Deweerthschen Gartens und des Kirchplatzes. Diese Maßnahmen sind im 92-Millionen-Euro-Paket enthalten.“Zentrum Vohwinkel

„Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) nimmt nun auch den Wuppertaler Westen in den Fokus. Nach dem Ratsbeschluss im Dezember 2024 wird jetzt im Sommer die Aufnahme des Fördergebietes in das Landesprogramm der Städtebauförderung beantragt. Mit seinen Projekten soll das Vohwinkeler Zentrum nachhaltig gestärkt werden. Im Fokus steht die Aufwertung von öffentlichen Räumen wie dem Stationsgarten. dem Lienhardplatz oder der der Kaiserstraße.

Einen zusätzlichen Entwicklungsimpuls bekommt der Stadtteil durch die Ausrichtung der BUGA 2031 im Kernareal Tesche nördlich des Vohwinkeler Zentrums. Der neue Landschaftspark, der für die BUGA geschaffen wird, soll anschließend zu einem gut vernetzten Bestandteil des Vohwinkeler Stadt- und Landschaftsraumes werden.“

Innenstadt Barmen

„Der Werth wird 2025 und 2026 umgestaltet. Es entstehen mehrere neuen Grüninseln und eine zusammenhängende einheitlich Pflaster-Oberfläche. In Barmen wird künftig der Fokus auf der klimagerechten Umgestaltung der Innenstadt sowie der zentralen Ankunftsorte liegen – also zum Beispiel auf dem Vorplatz der Schwebebahnstation Alter Markt. Er soll neu gestaltet werden.“

Oberbarmen Wichlinghausen

„Im Wuppertaler Osten befinden sich die Städtebauförderkulissen des ,Sozialen Zusammenhalts‘. Dabei geht es vor allem darum, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den Quartieren zu erhöhen. Für die Quartiere Oberbarmen und Wichlinghausen gilt dabei in der Stadtentwicklung ,Gemeinsam geht was‘ bei allen Projekten der Städtebauförderung.

Das ISEK Oberbarmen/Wichlinghausen besteht seit 2012 und hat einiges an erfolgreichen Projekten durch die gemeinsame Zusammenarbeit aus Bürgerschaft, Politik, Institutionen und Verwaltung erreicht. Bis in Jahr 2030 sollen auch noch weitere Projekte gemeinsam realisiert werden und das bunte Zusammenleben stärken. Im Mittelpunkt stehen die Neugestaltungen der Spielplätze Allensteiner Straße und Hermannstraße sowie die Erweiterung der Färberei.“

Heckinghausen und Langerfeld-West

„In den Stadtteilen Heckinghausen und Langerfeld-West werden seit 2014 ,Neue Orte‘ durch die Städtebauförderung geschaffen. Viele Jahre waren die Quartiere durch das Bleichergewerbe und die Industrie rund um den Gaskessel geprägt. Dank der Aufnahme in die Bund- und Länderprogramme sind heute neue Orte in den Quartieren entstanden, die zum Zusammenkommen und Verweilen einladen. Die Identifikation mit dem Quartier soll durch die Neugestaltung weiterer Gemeinschafträume bis ins 2033 gestärkt werden.

Mirker Quartier

„2014 haben sich Land und Stadt darauf verständigt, die Städtebauförderung im Fördergebiet Elberfelder Nordstadt/ Arrenberg für den Teilbereich des Mirker Quartiers fortzuführen, um das Projekt Utopiastadt im Mirker Bahnhof zu ermöglichen.

Jetzt ist das das Mirker Quartier auf der Zielgeraden. 2025 entstehen die Freiflächen und der neue Trassenzugang an den Wiesenwerken. Die Sanierung des Mirker Bahnhofsgebäudes soll 2026 und die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes 2027 abgeschlossen werden. Damit endet die Städtebauförderung im Mirker Quartier. Deshalb laufen Planungen, um die Gemein- und Nachbarschaftsarbeit im Quartier dauerhaft weiter zu führen. Hier arbeiten Utopiastadt, Alte Feuerwache, Wiesenwerke und viele weitere Akteure im Forum:Mirke an der Zukunft.“

Den bundesweiten Aktionstag gibt es seit 2015, die Städtebauförderung seit 1971. In Wuppertal haben bereits ganz unterschiedlichen Stadtteile und Projekte davon profitiert. Mit dem Arrenberg, der Elberfelder Nordstadt und Wichlinghausen war Wuppertal in den 80er Jahren dabei. In den 90er Jahren gab es eine zeitliche Lücke bei den quartiersbezogenen Projekten. Dafür ist viel Fördergeld in die Sanierung der Historischen Stadthalle und der Alten Feuerwache an der Gathe geflossen.

Zu Beginn der 2000er Jahre ging es im Ostersbaum mit dem Platz der Republik, der Huppertsberg Fabrik und den Lichterwegen weiter. In Unterbarmen mit der Pauluskirche, dem KuKuNa am internationalen Zentrum der Caritas und mit der Junior Uni. Die Junior Uni ist privat finanziert, aber die Fabrikruine, die dort stand, und das ganze Umfeld sind ein Ergebnis der Städtebauförderung.