Sechs Projekte ausgewählt Ex-Kaufhof-Schaufenster werden zur Kunstmeile

Wuppertal · „Kunst ohne Konsum – Reichtum für die Sinne“ ist das Motto der künstlerischen Schaufenster-Projekte im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Wuppertal. Nun sind aus insgesamt 35 Projektanträgen sechs Ideen ausgewählt worden, die von Juni bis Mitte Oktober 2025 in vier Schaufenstern in der Neumarktstraße sowie zwei Schaufensterfronten in der Grünstraße zu sehen sein werden.

Philine Halstenbach wird eines der Schaufenster gestalten.

Foto: Bettina Osswald

„Es ist beeindruckend“, so Stadtdirektor und Kulturdezernent Matthias Nocke. „Im Rahmen dieses InnenBandStadt-Projektes zu sehen, wie qualitätvoll und facettenreich die künstlerischen Ideen zur Gestaltung der insgesamt sechs Schaufenster im ehemaligen Kaufhofgebäude sind. Ich möchte mich sowohl bei den zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern sowie der sechsköpfigen Jury bedanken, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Ressorts Stadtentwicklung, des Kulturbüros, des Von der Heydt-Museums, der Bergischen Universität sowie der Freien Szene zusammensetzt, und freue mich auf die Umsetzung der insgesamt sechs künstlerischen Projekte, die durch die Jury ausgewählt wurden“.

Schaufenster in der Neumarktstraße

Mit seinem Projekt „CYMK“ beschäftigt sich der junge Architekt Jan Birkenbeul mit Fassadenelementen des Kaufhofgebäudes und hat eine skulpturale Arbeit entworfen, die sich mit visuellen und räumlichen Wahrnehmungsperspektiven sowie dem Wandel städtischer Räume auseinandersetzt. Mit seiner Installation „In einem anderen Licht“ beleuchtet Daniel Havekost (Student der Bergischen Universität) die Wirkung und Bedeutung von Mode und Kleidung für unser individuelles Selbstverständnis.

Die Wuppertaler Künstlerin Philine Halstenbach entwirft mit ihrem Beitrag „Enough Stuff“ ein Modell für eine gemeinwohlorientiert Nutzung des gesamten Kaufhofgebäudes: ein Second-Hand Einkaufszentrum als interkultureller Begegnungsort. SupaKnut Heimann gestaltet aus dem großen Fundus seiner Sammlung von Plastiktüten aus Wuppertaler Geschäften seine raumgreifende Installation „Plastiktüte“, die Konsum- und Stadtgeschichte mit persönlichen Erinnerungen Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger und ökologischem Diskurs verknüpft.

Schaufenster Grünstraße

Basierend auf Kindheitserinnerungen an Besuche des Kaufhofs und der dort angebotenen Waren, hat Jan Koemmet eine Galerie exotischer Früchte zusammengestellt. In seinem Beitrag „Früchtchen aus aller Welt“ setzt er Abbildungen farbenfroher exotischer Früchte neben Informationen zu deren Klimawandel-Fußabdruck. Pink Büchsenschütz, der mit seinen Plakaten bundesweit für Aufsehen sorgte, schafft mit Wortspielen Bedeutung zwischen den Zeilen, die zum Nachdenken über Konsum und nachhaltige Stadtentwicklung anregen.

Auch Jan Koemmet ist mit dabei.

Foto: Gunnar Bäldle

Die sechs Künstlerinnen und Künstler werden nun vom Ressort Stadtentwicklung mit der Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen beauftragt. „Derzeit finden auch enge Abstimmungen mit dem Gebäudeeigentümer zur Realisierung der Kunstwerke statt. Eine Eröffnung der Schaufenster-Galerie ist für Juni 2025 vorgesehen und wird rechtzeitig bekannt gegeben“, so die Stadt.