„Auswärts war es bisher absolut top, inklusive der Stimmung. Daheim haben wir zweimal verloren (0:2 gegen Fortuna Köln, 0:5 gegen den SV Rödinghausen, Anm. der Red.) und noch kein Tor geschossen, damit sind wir natürlich nicht mit zufrieden. Denn es gibt ja nichts Schöneres als zu Hause zu gewinnen“, weiß Trainer Sebastian Tyrala.
Der 37-Jährige war am Mittwoch in Gelsenkirchen, um sich das 3:0 der Schalker U23 gegen die Sportfreunde Lotte anzusehen. Sein Fazit: „Die Liga ist schon sehr verrückt. Jeder kann gegen jeden punkten. Schalker hat eine gute Mannschaft, aber auch eine junge, die Fehler macht. Da müssen wir zur Stelle sein und sie bestrafen. Wir müssen konzentriert sein. Es reicht nicht, ein gutes Spiel zu machen, man muss auch mal ein sehr gutes machen.“
Nach dem kämpferisch starken 2:2-Remis am Sonntag in Dortmund („Es war ein super Spiel, aber in den entscheidenden Momenten doch nicht so gut, wie wir es gerne gehabt hätten“) hatte die Mannschaft am Montag frei, am Dienstag ging es im Rahmen der Belastungssteuerung im Training etwas ruhiger zu – um dann, so Tyrala, tags darauf „wieder auf Betriebstemperatur“ zu kommen.
Und das mit Dominic Duncan, der nun komplett dabei ist. Im Gegensatz zu Kadi Atmaca, der nach seinem Faserriss weiterhin etwas spürt und wohl für Samstag noch keine Alternative ist. „Mit seinem Spielstil muss er 100-prozentig fit sein, und wollen kein Risiko eingehen. Es sind noch viele Spiele“, so der Chefcoach, um schmunzelnd nachzuschieben: „Wenn Kadi mal los sprintet, kriegt ihn auch keiner.“
Zwar fallen Ersatztorwart Fotios Adamitidis (Zahn-OP), Subaru Nishimimura (konnte nach dem Mittelfußbruch immer den Spezialschuh ausziehen), Semir Saric und Alwin Weber (beide Knieprobleme) sowie Muhammed Bejdic (Kreuzbandriss) weiter aus, „aber jetzt haben wir vom Kader her wieder Alternativen, die wir auch brauchen“, freut sich Tyrala. Wie im Mittelfeld, wo Alessio Arambasic (nach abgesessener Rotsperre) und Celal Aydogan unentwegt unterwegs waren.
Mit Blick auf Aydogan sagt Tyrala: „Er ist ein ganz wichtiger Typ und immer gut drauf. Der kann auch das Doppelte spielen. Wenn Celal so weitermacht, gibt es keinen Grund, ihn auszuwechseln. Höchstens bei Sperren …“ Ein Lob vom Coach gibt es unter anderem auch für Amin Bouzraa auf dem Flügel: „Er hat sich das erarbeitet und erkämpft. Sind superzufrieden.“
Nach seiner Innenraumsperre („Man sieht auf der Tribüne mehr, aber man kann nicht eingreifen. Ich hätte gerne zwei, drei Sachen noch angepasst. Dennoch toll, was wir abgespult haben“) kehrt Tyrala an die Linie zurück. Und hofft auf eine etwas andere Regelauslegung: „Klar, der Trainer hat Vorbildfunktion, aber es ist mir im Moment zu hart, wie jede Kleinigkeit direkt mit Rot bestraft wird.“
Innenverteidiger Hans-Juraj Hartmann, der den Treffer zum 1:1 in Dortmund für sich beansprucht („Wir sind uns noch nicht einig, aber letztlich ist es auch egal“), ist sich indes sicher: „Ich glaube schon, dass wir unser intensives Spiel durchziehen können. Dafür sind wir vorbereitet. Jeder muss noch individuelle Fehler abstellen. Wenn wir so spielen wie in Dortmund, in Velbert und gegen Köln, mit dieser Intensität und diesem Engagement, dann können wir jeden Gegner in der Liga schlagen. Aber man muss es abrufen.“
Das sieht auch Tyrala so: „Wenn wir eine ähnliche Leistung bringen wie in Dortmund, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen. Schalke spielt ähnlich wie Dortmund. Wir spielen zu Hause und wollen gewinnen.“ Und dann war das ja noch was: „Wir haben Größe und Qualität, um Tore zu machen!“