Fußball-Regionalliga: 0:3 (0:1) in Lippstadt WSV: Der Abstiegskampf ist eröffnet

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat die erste Partie nach der großen Personalrotation auf Führungsebene verloren. Die Mannschaft um Kapitän Gaetano Manno unterlag am Samstagnachmittag (2.

März 2019) im Nachholspiel beim SV Lippstadt vor 740 Zuschauern mit 0:3 (0:1).

Der neue Vorstandssprecher Alexander Eichner hatte die Aufgabe im Vorfeld als "Sechs-Punkte-Spiel" bezeichnet. In der Tat traf der WSV auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Nachdem sein Team in den ersten drei Pflichtspielen nur einen Treffer erzielt hatte, brachte Trainer Adrian Alipour mit Philipp Kenan Dünnwald neben Viktor Maier einen zweiten Stürmer. Für ihn musste Jan-Steffen Meier auf die Bank.

Lippstadt hatte in der Anfangsphase zwar etwas mehr vom Spiel, der WSV versteckte sich aber nicht. Pech für die Gäste: Meik Kühnel sprang in der 14. Minute der Ball im Strafraum an die Hand. Schiedsrichter Tim Pelzer zeigte sofort auf den Punkt. Torwart Sebastian Wickl ahnte die Ecke, kam an den Schuss von Robin Hoffmann aber nicht heran - 1:0.

Nach einer Flanke von Mario Andric brachte Dennis Malura den Ball nicht mehr ganz aufs Tor (19.). Der WSV mühte sich, insgesamt hielt der SVL die Bergischen aber in Schach. Nahe am Ausgleich war allerdings Manno, der in der 31. Minute abzog. Schlussmann Christopher Balkenhoff war aber rechtzeitig zur Stelle.

Bis kurz vor der Pause verlief das Match weitestgehend unspektakulär - bis Kevin Hagemann nach einem Konter 20 Meter vor dem Tor gestoppt wurde. Kühnels Freistoß war aber eine leichte Aufgabe für Balkenhoff. In der 45. Minute forderten die Gastgeber von einer Attacke von Dennis Malura gegen Paolo Maiella einen weiteren Strafstoß. Den gab es aber nicht.

Weil sich Hagemann unmittelbar vor dem Pausenpfiff verletzte, kam Semir Saric zur zweiten Halbzeit. Nach einem Freistoß in die Mauer wollten die Lippstädter, die erneut besser in den Durchgang starteten, ebenfalls einen Elfmeter, auch hier blieb die Pfeife stumm. Im Gegensatz zur 55. Minute, als Saric ein Foul im Sechzehner unterlief. Wieder war Wickl im richtigen Eck, aber Hoffmanns Schuss war zu platziert - 2:0.

Der WSV war konsterniert und kassierte umgehend einen weiteren Treffer nach einem Ballverlust im Mittelfeld. Valentin Henneke überlupfte Wickl - 3:0 (61.). Alipour brachte Enes Topal für den erneut glücklosen Maier (65.). Offensiv tat sich bei den Bergischen in Hälfte zwei kaum etwas.

Alipour wechselte mit Dünnwald einen weiteren Stürmer aus und brachte Peter Schmetz (74.). Und der Innenverteidiger, der ob seiner Kopfballstärke nach vorne beordert wurde, hatte direkt danach die Chance auf den Anschlusstreffer, köpfte aber aus vier Metern zu zentral. Der WSV wurde nun torgefährlicher, hätte aber auch durch Fabian Lübbers das 0:4 kassieren können (85.).

Adrian Alipour (Wuppertaler SV): "Erstmal Glückwunsch an Lippstadt. Das, was ihr gezeigt habt, war herausragend. Das war taktisch und spielerisch richtig stark. Wir haben es nicht geschafft, zwingend zu sein und den Spielaufbau zu unterbinden. Wir haben relativ wenig investiert, haben keine Aktionen und kaum Chancen gehabt. Wir sind dann durch einen Elfmeter in Rückstand geraten. Ob man den pfeifen muss oder nicht, ist mir egal. Entscheidend ist, dass wir vorher nicht klären, sondern ins Zentrum spielen. Dadurch kommt es erst zum Pfiff. Wenn man hier dann zurückliegt, wird es nicht einfach. Die haben uns dann eindrucksvoll gezeigt, wie schwierig es ist. Wir hatten uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen. Dann kriegen wir den nächsten Elfmeter. Das darf auf diesem Niveau nicht passieren. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand wird es nicht einfacher. Lippstadt spielt das dann runter. Beim 0:3 hatten wir uns wohl vom zweiten Tor noch nicht erholt. Wir haben erst ab Minute 70 angefangen, Fußball zu spielen. Der Sieg ist verdient. Aber nach dem 3:0 haben wir dann doch noch einige Riesenchancen, mit denen ich selbst nicht mehr gerechnet habe. Mit etwas Glück hätte noch etwas gehen können. Aber der Sieg ist natürlich vollkommen verdient. Der Fußball, den ihr spielt, macht Spaß - macht weiter so."

Daniel Berlinski (SV Lippstadt): "Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit einen bärenstark Auftritt gesehen haben. Wir hatten schon gute Spiele, aber so souverän wie heute ... Das Tor lag in der Luft. Vielleicht musst du in der ersten Halbzeit noch nachlegen. Dann machen wir das 2:0. Wir stehen dann verletzungsbedingt einige Minuten in Unterzahl und mussten häufiger wechseln. Am Ende, wenn man etwas Negatives suchen möchte, darf man das so nicht mehr zustande kommen lassen. In der ersten Halbzeit lassen wir keine Chance zu, dann am Ende noch drei. Aber insgesamt war das schon sehr souverän und der Sieg geht in Ordnung. Ich hoffe, dass sich die Situation bei euch im Verein beruhigt und du, Adrian, in Ruhe arbeiten kannst."

Mit 31 Punkten liegt der WSV zehn Punkte vor der Abstiegszone. Allerdings hat der Tabellen-Fünfzehnte 1. FC Kaan-Marienborn noch zwei Partien weniger. Im zweiten Auswärtssspiel des Jahres tritt der WSV am kommenden Samstag (9. März 2019) um 14 Uhr bei Alemannia Aachen an.

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