Fußball-Niederrheinpokal: 2:1 (1:0) gegen Straelen WSV holt den Cup und zieht in den DFB-Pokal ein

Wuppertal / Duisburg · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat erstmals seit 2007 wieder die erste Runde des DFB-Pokals erreicht. Das Team von Trainer Björn Mehnert schlug am Samstagnachmittag (29. Mai 2021) im Niederrheinpokal-Finale den Ligakonkurrenten SV Straelen mit 2:1 (1:0).

 Da ist das Ding!

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Foto: Dirk Freund

Der WSV-Chefcoach vertraute der Stammelf, die zuletzt überzeugt hatte. Im Vergleich zur Partie gegen Bonn waren die geschonten Königs, Rodrigues Pires, Ametov und Salau wieder dabei. Aramburu, Holtkamp, Bender und Tomczak saßen auf der Bank.

Die erste Chance hatte der WSV. Ametov scheiterte aber aus spitzem Winkel (6.). Der Kopfball von Uphoff flog über das Tor (8.). WSV-Keeper Patzler war bei einem Schuss von Mizuta da (10.). Beide Mannschaften legten fortan großen Wert auf die Defensive. Der WSV war dabei das aktivere Team und erarbeitete sich immer wieder Halbchancen. Die beste Möglichkit bot sich allerdings Straelen in der 32. Minute: Mizuta hatte sich durchgedribbelt, schoss aber aus sieben Metern freistehend links am Tor vorbei. Dann jedoch ging der WSV in Führung: Nach einer Schuss aus dem Rückraum von Rodriges Pires und einem Abpraller von Ametov reagierte Saric blitzschnell und drückte den Ball aus neun Metern über die Linie – 1:0 (38.). Die Rot-Blauen hatten ihr kleines Zwischentief überwunden und wollten nun den zweiten Treffer. Der fiel aber bis zum Pausenpfiff in einer umkämpften, aber nicht hochklassigen Partie nicht.

Dafür aber direkt nach der Halbzeit: Hagemann startete links durch und traf technisch stark per Außenrist ins lange Eck – 2:0 (48.). Straelen verstärkte nun den Druck und kam in der 66. Minute heran, als Cagatay Kader einen Kopfball aus acht Metern versenkte – 2:1. Mehnert reagierte und brachte Holtkamp für Ametov (68.). Straelen war weiterhin spielbestimmend, der WSV stand aber insgesamt gut. Aramburu kam für Königs (76.), Cokkosan für Römling (77.). Den Rot-Blauen gelang es, ganz brenzlige Situationen zu vermeiden. Später sorgten Konter für etwas Entlastung. Die beste Chance vergab Aramburu (88.) In der Nachspielzeit mussten die WSV-Fans noch einmal den Atem anhalten. Der Ex-Wupppertaler Weggen setzte einen Freistoß aus 22 Metern nur knapp links neben dem Pfosten. Kurz danach war Schluss – und der Jubel im Stadion und auf dem Parkplatz, wo sich einige der mitgereisten Fans versammelt hatten, grenzenlos. Der WSV darf nun auf einen attraktiven Erstrundengegner hoffen und verbucht mindestens 150.000 Euro für die Teilnahme am DFB-Pokal. Bilder:

Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV feiert den Pokalsieg
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Der WSV feiert den Pokalsieg

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Foto: Dirk Freund

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir meiner Meinung nach verdient gewonnen. Straelen hat meist mit langen Bällen agiert. Wir haben ruhig und souverän gespielt und das 1:0 gemacht, nach der Pause direkt das 2:0. Die drei Straelener Wechsel waren effektiv. Wir haben dann eher reagiert als agiert. Aber das ist in so einem Spiel normal. Am Ende haben wir nur ein Tor zugelassen. Ich muss ein großes Kompliment an die Mannschaft richten. Sie liegt in der Rückrundentabelle auf Rang vier und hat ihre Leistung mit dem Pokalsieg vergoldet. Wir haben gesagt, dass wir es nur zusammen schaffen. Das haben alle verinnerlicht. Dafür ein riesengroßes Dankeschön. Wir werden den Tag genießen und im Rahmen der Möglichkeiten ein bisschen feiern. Was wir für die Zukunft planen, das werden wir später in Ruhe besprechen.“

WSV-Vorstandsmitglied Peter Neururer: „Wir sind in den vergangenen Wochen und Monaten aus einer schwierigen Situation herausgekommen. Von daher bedeutet der Pokalsieg eine ganze Menge für den Verein. Wir sind dabei, die Strukturen zu professionalisieren und da hilft dieser Erfolg sehr. In der ersten DFB-Pokalhauptrunde als Regionalligist dabei zu sein, ist zudem etwas Großartiges.“

WSV-Torschütze Semir Saric: „Für uns und ganz Wuppertal ist das ein besonderer Tag. Wir alle hatten es uns gewünscht, mal wieder im DFB-Pokal zu stehen. Das 1:0 im Finale erzielt haben, bedeutet mir viel. Ich freue mich, der Mannschaft damit in so einem Spiel geholfen zu haben.“

WSV-Verteidiger Noah Salau: „Das war ein hart umkämpftes Spiel. Wir sind gut reingekommen und haben auch die Zweikämpfe gut angenommen. Wir gehen in Führung und spielen das gut runter. Die ersten Minuten nach der Halbzeit waren sehr wichtig. Wir machen ein schönes Tor, dann wird das Spiel hektischer. Da verlieren wir die Kontrolle, dann geht es Schlag auf Schlag. Wir kassieren leider noch das 1:2, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Mannschaft. Wir haben alles rausgehauen und am Ende auch verdient gewonnen.“

WSV-Trainer Björn Mehnert: „Das war ein verdienter Sieg. Die Jungs haben 60 Minuten ein überragendes Spiel gemacht. Nach dem Anschluss kam dann vielleicht etwas das Gefühl auf, man könnte noch etwas verlieren. Trotzdem war es verdient. Das Eckenverhältnis war am Ende 8:1. Jetzt werden die Jungs erst einmal feiern. Natürlich Corona-konform mit 1,50 Meter Abstand.“

WSV-Stürmer Marco Königs: „Wir haben die erste Halbzeit sehr, sehr gut gespielt und verdient 1:0 geführt. Nach der Halbzeit machen wir schnell das 2:0. Dann sah es eigentlich aus, als wenn wir der klare Sieger wären. Dann sind wir etwas zu passiv gewesen, was uns schon öfter passiert ist. Nach dem Tor von Straelen haben wir sehr geschwommen. Im Endeffekt haben wir uns das aber verdient. Wir haben so gut gespielt in den letzten Monaten. Ich freue mich sehr für jeden Einzelnen. Jeder wollte das unbedingt. Ich auch auf meine alten Tage. Das wird noch richtig gefeiert.“

Benedict Weeks (Trainer SV Straelen): „Es ist bitter, dass wir kurz nach der Halbzeit direkt einen Konter zum 0:2 hinnehmen mussten. Nach dem Anschlusstreffer hatten wir Hoffnung, es war auch noch genügend Zeit auf der Uhr. Wir haben es aber nicht verstanden, uns klare Chancen zu erarbeiten. Und wenn wir Möglichkeiten hatten, ging der Ball drüber oder vorbei. Wir alle sind selbstverständlich enttäuscht.“

Die Saison endet für den WSV am kommenden Samstag (5. Juni). In der letzten Regionalliga-Partie tritt die U23 von Borussia Dortmund um 14 Uhr im Stadion am Zoo an.

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