Fußball-Regionalliga: Samstag ab 14 Uhr Liveticker: Wuppertaler SV – Bonner SC

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV steht nach dem furiosen 6:2-Sieg gegen den MSV Duisburg im Niederrheinpokal-Finale, trifft aber am Samstag (22. Mai 2021) um 14 Uhr im Stadion am Zoo erst noch auf den Bonner SC.

 Marco Königs (li.) und Semir Saric wollen nachlegen.

Marco Königs (li.) und Semir Saric wollen nachlegen.

Foto: Dirk Freund

Es war ein Abend, den es in der jüngeren WSV-Vergangenheit in dieser Form lange nicht mehr gegeben hat. Mit 6:2 (2:1) deklassierte das Team von Trainer Björn Mehnert am Mittwoch an der Hubertusallee den Drittligisten MSV Duisburg. Der weder ind er Höhe noch in der Art und Weise erwartete Sieg eröffnet neue Perspektiven. Das Finale gegen den SV Straelen, der sich bei RW Essen mit 6:4 nach Elfmeterschießen durchgesetzt hatte, steigt am 29. Mai ab 13 Uhr in der Duisburger Arena, die vom Westdeutschen Fußballverband vor allem aus technischen Gründen den Vorzug vor dem Stadion am Zoo erhielt. Eine Entscheidung, die auf Seiten des WSV, der sich ebenfalls um die Ausrichtung beworben hatte, keinen Widerspruch auslöste.

Stattdessen trat Sportvorstand Thomas Richter erst einmal kräftig auf die Euphoriebremse und warnte vor dem Gedanken, nun eine leichtere Aufgabe zu haben: „Straelen wird ein genauso schwieriger Gegner, wie es RWE gewesen wäre. Der SVS war noch nie im DFB-Pokal und wird hochmotiviert sein. Sie sind nicht umsonst im Endspiel. Und in dieser Saison haben wir noch nicht gegen Straelen gewonnen.“ Nach dem 0:3 Anfang Dezember in Wuppertal folgte Ende März am Niederrhein ein 2:2. „Wir wollen das Finale gewinnen, dazu müssen wir alles geben“, so Richter. Sechs Mal gelang es, den Pokal in den Händen zu halten, zuletzt 2007 mit einem 2:0 gegen Velbert. Die Reise endete erst im Januar 2008 im DFB-Pokal-Achtelfinale mit dem legendären 2:5 vor rund 61.000 Fans in Gelsenkirchen gegen den großen FC Bayern. 2016 (0:3 in Essen) und 2019 (1:2 gegen Uerdingen) gingen die Endspiele verloren.

Auch der Sportliche Leiter Stephan Küsters weiß die Bedeutung der Partie nur allzu gut einzuschätzen. Da sind zum einen die garantierten rund 150.000 Euro, die für die erste Runde winken – plus Zuschauereinnahmen, sofern Fans dann wieder zugelassen sind. Geld, das der WSV für die Saisonplanung bestens brauchen kann

Doch Küsters weist noch auf einen anderen Aspekt hin: „Es ist natürlich genial, am 29. Mai im WDR bzw. in der ARD bundesweit zu sehen zu sein. Der WSV lebt und hat nun nach all den Problemen wieder positive Schlagzeilen produziert. Das ist das Verdienst aller. Natürlich müssen wir uns bei Friedhelm Runge bedanken, der geholfen hat, dass wir die Mannschaft so zusammenstellen konnten. Das ist eine tolle Truppe. Der Dank gilt selbstverständlich auch allen anderen Sponsoren, die uns helfen, uns breiter aufzustellen. Man darf jetzt nicht alles durch die rosarote Brille sehen, aber wir sind auf dem richtigen Weg.“

Neu-Vorstandsmitglied Peter Neururer lehnte in einem Interview nach Spielende mit „soccerwatch.tv“ einen Verdienst an dem Triumph kategorisch ab: „Das hat mit meiner Person überhaupt nichts zu tun. Die Jungs arbeiten ganz hervorragend, der Trainerstab arbeitet hervorragend. Das war vor meiner Zeit so und wird hoffentlich auch so bleiben. Wir haben den Vorstand jetzt neu zusammengesetzt. Aber der Einfluss von mir ist gleich Null.“

Der 66-Jährige definierte seine Aufgabe so: „Ich gucke mir die Sache an und gucke, was wir aus den Möglichkeiten, die wir jetzt im Augenblick haben, machen. Und darüber hinaus gucke ich - wenn natürlich noch der Pokal hinzukommt, wäre das herrlich - welche Basis man hat, um im nächsten Jahr eine Mannschaft zusammenzustellen, die berechtigt dann klare Ziele formuliert kann. Noch können wir gar nichts sagen. Wir wollen uns stabilisieren. Wir wollen darauf aufbauen und dann irgendwann, wenn wir wissen, wozu wir rein vom Finanziellen her imstande sind, klare Ziele formulieren und dieselben dann auch erreichen.“

Fans dürfen nicht mit nach Duisburg reisen. Maximal 500 Personen werden vor Ort sein. Davon gehen jeweils 100 Tickets an die Vereinsdelegationen. Außerdem können Verbands- und Medienvertreter zusehen.

Am Samstag trifft der WSV in seinem vorletzten Punktspiel der Saison auf den Bonner SC, der noch um den Klassenerhalt kämpft. Die Saison endet am 5. Juni gegen den Aufstiegsaspiranten Borussia Dortmund U23. Lässt Mehnert heute einige Leistungsträger draußen? „Zwei, drei Positionen werden wir schon ändern – aber nicht, um jemanden zu schonen. Noah Salau ist gesperrt. Ich werde so aufstellen, dass es gegen Bonn die bestmögliche Mannschaft ist. Wenn ich Änderungen mache, hat das nichts damit zu tun, dass ich jemanden schonen will oder muss.“

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