Fußball-Regionalliga WSV-Chef Eichner: „Entscheidung war einstimmig“

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat den Rechtsstreit mit Manuel Bölstler beendet. Der Vorstandsvorsitzende Alexander Eichner: „11:0 Stimmen“.

 Der WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner auf der Mitgliederversammlung im April.

Der WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner auf der Mitgliederversammlung im April.

Foto: Dirk Freund

Es war – wie in solchen Fällen aufgrund juristischer Vereinbarungen üblich – eine sehr kurze Mitteilung, dafür aber mit umso größerem Aufmerksamkeitswert. Der WSV habe sich mit seinem ehemaligen Sportdirektor und zeitweisen Vorstandsmitglied Manuel Bölstler außergerichtlich geeinigt, teilte der Verein am Donnerstag (1. August 2019) mit.

Der Vertrag wird rückwirkend zum 31. Mai aufgelöst. Weitere Forderungen gebe es nicht mehr, so Vorstandssprecher Alexander Eichner auf Nachfrage der Rundschau: „Dieser Aufwand stünde in keinem zu rechtfertigenden Verhältnis zum Ergebnis.“

Was heißt das konkret? Bölstler, dem im März fristlos gekündigt worden war, erhält demnach noch für zwei Monate Geld, nach Rundschau-Informationen einen vierstelligen Betrag. Im Gegenzug muss der WSV nicht den bis Sommer 2020 (laut Verein) oder 2022 (laut Bölstler) laufenden Vertrag zahlen, hätte er vor dem Arbeitsgericht verloren. Das hat den für September angesetzten Kammertermin ob der Einigung nun aufgehoben.

Unumstritten ist die Entscheidung innerhalb des Vereins offenbar nicht. Es habe in Teilen des Gremiums erheblichen Widerstand gegeben, so ein Verwaltungsrat. Der Vorstand habe sich aber durchgesetzt. Über die Gründe könne man nur spekulieren. Für Eichner eine nicht zu erklärende Aussage: „Die Abstimmung ging mit 11:0 Stimmen aus und war somit einstimmig. Die Aussage ist ebenso falsch wie ärgerlich.“ Dass im Vorfeld darüber intensiv diskutiert worden sei, liege in der Natur der Sache.

Der zuständige Zoll ermittelt unterdessen weiterhin in Sachen WSV wegen des Verdachts des Sozialversicherungsbetrugs. So sollen Gehälter von Spielern mit Hilfe von Minijobs finanziert worden sein, für die es aber teilweise keine Gegenleistungen gegeben habe. Untersucht wird demnach der Zeitraum ab der Insolvenz 2013. Nicht alle der angeschriebenen Vorstandsmitglieder gelten aber als verdächtig, einige wohl nur als Zeugen. Das strafrechtliche Ende ist offen.

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