Handball-Weltmeisterschaft BHC-Quintett geschlossen in der Hauptrunde

Wuppertal · Bei der Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten läuft es für die Spieler des Bergischen HC ordentlich bis überragend. David Schmidt, Lukas Stutzke (Deutschland), Arnor Gunnarsson (Island), Maciej Madzinski (Polen) und Max Darj (Schweden) haben die Vorrunde überstanden und nehmen jeweils mindestens zwei Punkte mit in die Hauptrunde. Damit können alle noch aus eigener Kraft das Viertelfinale erreichen. Derweil bereitet BHC-Coach Sebastian Hinze seine Mannschaft auf den Beginn der Restrunde vor.

Arnor Gunnarsson ist mit Island eine Runde weiter.

Foto: Dirk Freund

Das erfolgreichste WM-Turnier absolviert aus Löwen-Sicht bislang Max Darj mit Schweden. Klar gewann die Truppe gegen Nordmazedonien (32:20) und Chile (41:26). Doch auch das Topspiel gegen Ägypten entschieden die Schweden für sich. Nach einem 9:12 zur Pause siegten sie 24:23 und sicherten sich damit den Gruppensieg und vier Zähler für die Hauptrunde. Darj überragte im Deckungszentrum und erzielte zudem insgesamt acht Turniertore - drei davon im umkämpften Spitzenduell.

„Wir haben uns viel besser präsentiert, als wir erwartet hatten“, meint Darj. „Denn so genau wussten wir ja nicht, wo wir als Mannschaft stehen. Nach dem Spiel gegen Ägypten bin ich überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind.“ Als nächstes Etappenziel gibt der Kreisläufer einen Sieg gegen Weißrussland an. Die sind am Mittwoch um 15.30 Uhr erster Kontrahent in der Hauptrunde. Es folgen Partien gegen Slowenien sowie das russische Team.

Als Gruppen-Zweiter überstand Island die Vorrunde. Nach einer 23:25-Niederlage gegen Portugal siegten Arnor Gunnarsson und Co. 39:24 gegen Algerien sowie 31:23 gegen Marokko. Der BHC-Rechtsaußen, der übrigens Islands Kapitän ist, brachte es insgesamt auf drei Tore. Ex-BHCer Björgvin Gustavsson überragte im Match gegen Marokko mit einer Fangquote von 44 Prozent. „Wir wollten natürlich unbedingt gegen Portugal gewinnen, aber das haben wir leider nicht geschafft“, sagt Gunnarsson. „In den anderen beiden Spielen waren wir aber gut und sind bereit für die Hauptrunde.“

In diese nehmen die Isländer zwei Punkte mit und treffen nun mit der Schweiz, Frankreich und Norwegen auf harte Brocken. „Um das Viertelfinale zu schaffen, brauchen wir noch viele Punkte“, weiß Gunnarsson. „Alles ist möglich, aber wir denken von Spiel zu Spiel.“

Team Deutschland musste sich ebenfalls mit dem zweiten Rang in der Vorrunde begnügen. Nach dem 43:14 über Uruguay wurde die zweite Partie gegen Kap Verde mit 10:0 für das Team von Trainer Alfred Gislason gewertet. Die Afrikaner reisten aufgrund einiger Corona-Fälle vorzeitig ab. Gegen Ungarn ging es um den Gruppensieg, doch die Mannschaft verlor nach hartem Kampf 28:29. „Vorne lief es gar nicht so schlecht, aber in der Abwehr hatten wir Probleme“, hadert David Schmidt, der gegen Uruguay fünf Mal bei fünf Versuchen traf, bei seinem einen Wurf gegen Ungarn aber erfolglos blieb. Lukas Stutzke schaffte es bislang noch nicht in den Spieltagskader.

„Die Stimmung ist noch etwas getrübt, aber es bleibt eben auch nicht viel Zeit, weil wir schon am Donnerstag wieder spielen“, sagt Schmidt. Um 18 Uhr tritt die Mannschaft zum Auftakt der Hauptrunde gegen Spanien an. Es folgen Duelle mit Brasilien und Polen. „Gegen Spanien müssen wir eben jetzt gewinnen. Das kann man schon als erstes Endspiel bezeichnen“, findet Schmidt. Mit zwei Punkten im Rücken hat das deutsche Team weiterhin alle Chancen auf das Viertelfinale, darf sich aber wohl keine Niederlage mehr erlauben.

Ähnlich ist die Situation bei Maciej Majdzinski. Auch die Polen haben mit zwei Zählern die Hauptrunde erreicht. Gegen Tunesien gewann die Truppe 30:28, gegen Spanien verloren sie knapp mit 26:27. Für klare Verhältnisse sorgten Majdzinski und Co. aber gegen Brasilien, das sie mit 33:23 besiegten. Der BHC-Rückraumspieler erzielte dabei vier Treffer. „Ich bin schon ganz zufrieden“, sagt Majdzinski. „Da waren noch ein paar kleine Fehler drin, aber am Ende haben wir deutlich gewonnen - das ist das Wichtigste.“

Auch gegen Spanien traf Majdzinski dreifach, „aber das Spiel war einfach schade. Jetzt müssen wir damit leben, dass wir nur zwei Punkte mit in die Hauptrunde nehmen“, ärgert sich der Linkshänder. „ Wir kämpfen jetzt einfach weiter.“ Die Polen treffen zunächst auf Uruguay und Ungarn, bevor gegen Deutschland ein besonderes Spiel ansteht. "Da freue ich mich sehr drauf“, sagt Majdzinski. „Fast alle Spieler kenne ich ja aus der Bundesliga - und auch, dass es gegen die Mannschaftskameraden vom BHC geht, ist sehr interessant.“

Indes bereitet sich die Bundesliga-Mannschaft des Bergischen HC seit einer Woche auf den Beginn der Restrunde vor. Diese startet voraussichtlich am 6. Februar um 18.30 Uhr in der Uni-Halle gegen den TBV Lemgo Lippe. Es besteht allerdings die Möglichkeit der Verlegung, wenn eine der beiden Mannschaften Halbfinal-Teilnehmer bei der WM stellt.

Beim derzeitigen Training fehlen neben den WM-Teilnehmern noch Tomas Mrkva und Tomas Babak, die nach ihrer Quarantäne gegen Ende der Woche zurück im Bergischen erwartet werden. Der Rest des Teams ist inzwischen wieder dabei. Das betrifft auch Alexander Weck, der sich kurz vor dem Saisonstart einen Kreuzbandanriss zugezogen hatte. Der Rückraumspieler befindet sich teilweise wieder im Training, berichtet Trainer Sebastian Hinze und ergänzt: „Das sieht sehr gut aus.“ In der ersten Woche standen vornehmlich Ballgewöhnung, Athletik, Ausdauer und individuelles Schusstraining im Vordergrund.