Handball-Bundesliga: 29:28 (15:12) gegen Göppingen BHC holt mit viel Willen die Punkte

Wuppertal / Solingen · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC sein Tief beendet. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze gewann am Mittwochabend (2. Juni 2021) das Heimspiel in der Klingenhalle gegen Frisch Auf! Göppingen mit 29:28 (15:12). David Schmidt und Tomas Babak erzielten jeweils sieben Tore.

 Jeffrey Boomhouwer (li.) und Tom Kare Nikolaisen bejubeln den Siegtreffer.

Jeffrey Boomhouwer (li.) und Tom Kare Nikolaisen bejubeln den Siegtreffer.

Foto: Dirk Freund

Nach dem schwachen Auftritt in Wetzlar (22:30) legte der BHC sowohl defensiv als auch offensiv eine sehr konzentrierte erste Halbzeit aufs Parkett. David Schmidt sorgte nach 6 Minuten für das 3:1, Max Darj in der 13. Minute für das 6:3. Auch in der 20. Minute hatte die Drei-Tore-Führung Bestand, Arnor Gunnarsson machte das 10:7. Dann aber folgte eine kurze Schwächephase; Frisch Auf! glich zum 11:11 aus (25.). Doch der BHC behielt die Nerven und zog durch Tomas Babak wieder auf 15:11 davon (29.). Zur Halbzeit stand es 15:12.

Nach dem Wechsel verspielte der BHC die Führung. Göppingen egalisierte zum 18:18 (38.). Schmidt gelang aber das 20:18 (40.). Nach einem Fehlwurf von Gunnarsson stellten die Gäste wieder auf Remis – 21.21 (43.). Es blieb ein Duell auf Augenhöhe. In der 47. Minute stand es 22:22. Beide Teams leisteten sich nun viele technische Fehler. Der BHC wackelte wieder kurz: Marcel Schiller brachte die Gäste in der 52. Minute erstmals in Führung (23:24). Mit einem Kunstwurf-Siebenmeter (doppelter Pfosten) durch Gunnarsson und einem Treffer von Schmidt lag der BHC 25:24 (54.) vorn, aber Göppingen machte das 26:26 (56.). Tomas Babak sorgte mit dem 28:26 für die vermeintliche Vorentscheidung. Sebastian Heymann ließ die Baden-Württemberger jedoch zehn Sekunden vor dem Ende jubeln – 28:28. Doch der BHC war hellwach: Torwart Christopher Rudeck sorgte für einen schnellen Anwurf, der Ball kam nach links zu Jeffrey Boomhouwer. Und der Niederländer setzte den Ball zwei Sekunden vor der Sirene ins Göppinger Netz. Die Punkte blieben in der überaus warmen Klingenhalle.

Hartmut Mayerhoffer (Trainer FA Göppingen): „Für uns ist das eine sehr bittere Niederlage. Wir hätten uns den Punkt verdient gehabt, weil die Mannschaft alles investiert hat und wir kurz vor Ende noch den Ausgleich geschafft haben. Man hat gemerkt, dass zwei Mannschaften aufeinandergetroffen sind, die derzeit nicht so gute Phasen haben. Deshalb war die erste Halbzeit sehr stockend, die zweite etwas besser. Wir hatten ganz viele unglückliche Situationen, deshalb ist es sehr bitter, dieses Spiel zu verlieren.“

Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Wir sind froh, dass wir die zwei Punkte – wenn auch am Ende glücklich – mitgenommen haben. Wir hatten heute das Momentum auf unserer Seite. Sicher mit dem Siebenmeter von Arnor, der reinfällt, wonach wir eine gute Abwehrphase hinterherlegen, als auch mit dem letzten Ball. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass wir in den letzten fünf, sechs Minuten alle Tore aus dem Tempospiel machen, dass wir weiter bereit sind, dagegen zu gehen. Das haben die Jungs überragend umgesetzt. Das fällt uns im Moment leichter, so unsere Tore zu erzielen. Aber auch im Positionsangriff fand ich, dass wir über mehr Bewegung, über mehr Druck zum Tor, vor allem David Schmidt wieder in Position gebracht haben, was uns geholfen hat. Und es sind auch sehr große Lücken für Tomas Babak entstanden, die wir nutzen konnten. In der Summe war es heute gar nicht wichtig, ob wir gewinnen oder nicht, sondern wie wir auftreten. Das haben die Jungs überragend gemacht. Daher wäre ich, auch wenn es nicht so ein glücklicher Ausgang gewesen wäre, mit dem Spiel sehr einverstanden gewesen.“

 Die entscheidende Szene. Jeffrey Boomhouwer behält in dieser Szene die Nerven und trifft zum 29:28.

Die entscheidende Szene. Jeffrey Boomhouwer behält in dieser Szene die Nerven und trifft zum 29:28.

Foto: Dirk Freund

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Es hat mich heute nicht nur für die gesamte Mannschaft gefreut, dass sie für den aufopferungsvollen Kampf belohnt worden ist. Es hat mich auch für Jeffrey Boomhouwer gefreut, der ja nicht nur Höhen hatte in dieser Spielzeit, dass er diesen Ball versenkt hat. Er hat schnell geschaltet. Unsere Mannschaft war heute wild entschlossen, dieses Spiel in Wetzlar vergessen zu machen. Das ist ihr herausragend gelungen.“

Es folgen die Auswärtsspiele am Sonntag (6. Juni) um 16 Uhr beim SC DHfK Leipzig und am 10. Juni ab 19 Uhr beim TBV Lemgo Lippe. Am 16. Juni kommen die Rhein-Neckar Löwen um 19 Uhr in den Düsseldorfer ISS Dome. Der BHC hofft dann wieder Fans zulassen zu können.

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