Knapper könnte die Gesamtbilanz zwischen den beiden Teams kaum aussehen. Von den 16 Spielen in der Bundesliga gewann der VfL acht und der BHC sieben. Hinzu kommt Unentschieden. „Favorit ist natürlich der VfL, aber wenn wir eine Chance bekommen, wollen wir da sein. Das ist letztlich wie in jedem anderen Spiel auch“, sagt Markus Pütz, der den BHC zusammen mit Arnor Gunnarsson trainiert.
Zuletzt war die Mannschaft mehrfach zur Stelle, wenn sich die Tür öffnete. Das 30:27 gegen die Rhein-Neckar Löwen sorgte für Begeisterung, das 35:32 gegen den HSV umso mehr. „Das Tempospiel war in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut. Wir hatten insgesamt eine hohe Effektivität im Angriff“, sagt Gunnarsson. „In der zweiten Hälfte war Lukas Diedrich natürlich sehr stark im Tor, so dass Hamburg höchstens auf zwei Treffer herangekommen ist. Wir hätten es schon etwas früher entscheiden können, aber es war insgesamt eine Topleistung von uns.“
BHC bezwingt den HSV
Die wird noch etwas bemerkenswerter, wenn man die Verletztensituation betrachtet. Yannick Fraatz, Eloy Morante Maldonado und Elias Scholtes fallen langfristig aus. Im Rückraum spielten Sören Steinhaus, Nico Schöttle und Johannes Wasielewski fast durch. Tomas Babak sorgte für ein wenig Entlastung.
Ähnlich wird es wohl auch am Freitag sein. „Es sieht danach aus, dass wir mit fast derselben Mannschaft wie gegen Hamburg antreten“, sagt Markus Pütz. Eventuell kann Soeren Servos wieder als Option auf die Bank. Der 19-jährige Rückraumspieler war allerdings lange mit einer Bauchmuskelverletzung außer Gefecht gesetzt. Ob Rechtsaußen Niklas Michalski erneut mit Zweitspielrecht dabei ist, entscheidet sich kurzfristig. Die HSG Krefeld, für die der 22-Jährige eigentlich in der 2. Liga spielt, tritt am Freitag bei HBW Balingen-Weilstetten an.
„Wir müssen sehen, dass wir die Belastung der Spieler clever steuern, damit sie für das Match bereit sind“, meint Pütz – und betont: „Sechs gegen Sechs können wir im Training jedenfalls nicht spielen.“ Die Mannschaft geht derzeit mit der brenzligen personellen Situation hervorragend um. Die jüngsten Auftrete waren allesamt sehr selbstbewusst. Die Entschlossenheit jedes Einzelnen ist spürbar, die Abstiegsränge sind verlassen.
Gelingt nun der erste Auswärtssieg? Die besseren Karten haben die Gummersbacher. Mit 20:8 Punkten klopfen sie aktuell sogar im Konzert der ganz Großen an. „Sie spielen gnadenlos Tempo. Es ist krass, wie die laufen“, sagt Gunnarsson, der den VfL in diesem Bereich zu den Besten der Liga zählt. Pütz ergänzt: „Dazu können Miro Schluroff, Julian Köster und Kay Smits einfache Tore aus dem Rückraum machen.“ Die Oberbergischen haben bisher hervorragende Ergebnisse erzielt. Sie haben die Füchse Berlin geschlagen, ein Unentschieden gegen Kiel und in Flensburg geschafft.
„Wir freuen uns auf das Derby und die ausverkaufte Halle“, sagen die beiden BHC-Trainer, die auf viele lautstarke eigene Fans hoffen. In Überzahl sind natürlich die VfL-Zuschauer, die ihre Mannschaft aktuell lieben. Das Derby ist das siebte Heimspiel in dieser Saison. Die Schwalbe-Arena war immer komplett gefüllt. So auch diesmal.