Handball-Bundesliga: 24:32 (11:17) in Kiel Flauten verhindern BHC-Teilerfolg beim starken THW

Wuppertal / Solingen · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC am Sonntagnachmittag (28. April 2019) beim Rekordmeister THW Kiel eine 24:32 (11:17)-Niederlage kassiert. Bester BHC-Werfer vor 10.285 Zuschauern war Jeffrey Boomhouwer mit vier Treffern.

 Auch Leos Petrovsky hatte einen schweren Stand.

Auch Leos Petrovsky hatte einen schweren Stand.

Foto: Mathias M. Lehmann

Der BHC kam schwer in die Partie und lag schnell 0:4 zurück. Erst in der 8. Minute gelang Max Darj der erste Treffer. Nach dem 2:6 (11.) arbeitete sich der Aufsteiger aber kontinuierlich heran. Jeffrey Boomhouwer gelang mit einem Wurf ins leere Tor der 7:8-Anschlusstreffer (19.).

Mehr noch: Arnor Gunnarsson markierte den 10:10-Ausgleich. Dann aber leisteten sich die Gäste, bei denen Max Bettin den verletzten Daniel Fontaine (Achillessehnenriss) ersetzte, mehrere Patzer, die der Rekordmeister gnadenlos ausnutzte. Gleichzeitig stand Weltmeister-Torwart Niklas Landin nun wie ein Fels in der Ostsee-Brandung.

Tomas Babak markierte zwar das 11:12 (26.), doch danach herrschte eine absolute BHC-Flaute. Kaum etwas gelang in dieser Phase. Bis zur Pause erhöhte Kiel mit sechs Toren in Folge zum 17:11-Halbzeitstand. Es waren fünf Minuten, in denen der THW einen Klassenunterschied aufzeigte.

Die Vorentscheidung war das aber noch nicht: Der BHC kam gut aus der Kabine und durch Linus Arnesson auf 14:17 heran (33.). Der Außenseiter hielt die Partie weiter offen. Fabian Gutbrod stellte den Spielstand auf 16:19 (37.).

Den optimalen Tag, den Trainer Sebastian Hinze als Voraussetzung für einen Punktgewinn genannt hatte, erwischte sein jedoch Team nicht. Und es war eben auch nicht so, dass Kiel den Aufsteiger aus dem Bergischen Land auf die leichte Schulter genommen hätte. Als Folge des nächsten Zwischenspurts setzten sich die Norddeutschen, die sich seit Wochen in glänzender Verfassung befinden, auf 23:16 ab (44.). Damit hatte der THW das Match endgültig in seine Richtung gelenkt.

Hinze war klar, dass in der Ostseehalle nichts zu holen war. Beim Stand von 20:27 (50.) nahm er eine Auszeit. Es nutzte nichts: Kiel agierte souverän und konzentriert. Ole Rahmel zeichnete für den 30. Treffer verantwortlich (53.). Der THW ließ es nicht austrudeln, der BHC kassierte eine hohe Niederlage.

Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): "Wir sind schwer in die Partie gekommen, auch wenn wir nur Kleinigkeiten falsch gemacht haben. Die vier, fünf Minuten vor der Pause war der Fokus leider nicht zu einhundert Prozent gegeben. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in dieser Saison schon mal so unorganisiert nach hinten gearbeitet haben. Das ist gnadenlos bestraft worden. Insgesamt hat Kiel unseren Innenblock immer wieder in Bewegung gebracht, dadurch waren wir angreifbar. 2x15 Minuten ordentlich zu spielen reicht gegen den THW natürlich nicht. So kann es kein enges Spiel geben."

Alfred Gislason (Trainer THW Kiel): "Ich wusste, dass ein schwer zu knackender Gegner zu Gast ist. Ich bin zufrieden, wie wir die Aufgabe gelöst haben. Erst als Babak statt Gutbrod neben Arnesson auflief, wurde es etwas schwieriger. Bilyk muss man mit zehn Treffern sicher hervorheben, aber insgesamt hat meine Mannschaft fast 60 Minuten sehr gut gearbeitet. Nun gönne ich dem BHC bis zum Ende der Saison nur noch Siege."

Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): "Wir können es grundsätzlich akzeptieren, in Kiel zu verlieren. Ein wenig wurmt es uns, dass wir in beiden Phasen, in denen der THW wegzieht, ein bisschen mit den eigenen Waffen geschlagen werden. Es gab eine Vielzahl von 1:0-Kontern, die wir nicht verteidigt bekommen haben. So entscheiden wir eigentlich gerne Spiele für uns. Unter dem Strich war es ein Spiel, aus dem man Lehren ziehen kann. Wir haben jetzt vier Tage Zeit, um es gegen Berlin besser zu machen."

Viktor Szilagyi (Manager THW Kiel): "Bis auf die zehn Minuten Mitte der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Phase kurz vor der Pause hat uns dann entscheidend geholfen. Plus acht Tore sind am Ende eine maximale Ausbeute. Jetzt drücke ich dem BHC die Daumen, besonders am letzten Spieltag gegen Flensburg."

In der kommenden Woche ist der BHC gleich zweimal gefordert - am Donnerstag (2. Mai) um 19 Uhr gegen die Füchse Berlin und am Sonntag (5. Mai) gegen den TVB Stuttgart. Beide Spiele finden in der Klingenhalle statt.

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