Boxen Christian Thun und die Hoffnung auf den WM-Kampf

Wuppertal · Im Wuppertaler „Fight Club“ von Werner Kreiskott ist Sparring angesagt. Christian Thun, 2,04 Meter großer Riese aus Ennepetal, hat keine Kosten gescheut und seinen Trainer Dave Godber aus Alabama (USA) einfliegen lassen.

 Christian Thun mit seinem Trainer Dave Godber und „Fight Club“-Chef Werner Kreiskott.

Christian Thun mit seinem Trainer Dave Godber und „Fight Club“-Chef Werner Kreiskott.

Foto: Joachim Macheroux

Der hat Deontay Wilder zum Weltmeister des renommierten Boxverbandes WBC gecoacht. Thun will in das große Boxgeschäft einsteigen. Ex-Weltmeister Waldimir Klitschko diente er als Sparringspartner. Mit Anthony Joshua, dem unbesiegten Champion der Verbände IBF, WBA, WBO und IBO, verbindet ihn ein freundschaftliches Verhältnis, seit sie sich im Training gegenüber standen.

Das Sparring mit Deontay Wilder musste Thun in Alabama kurz beenden. Schon in der ersten Runde kam das Aus. Thun laborierte an einem großen Cut an der Augenbraue, Wilder musste nach einem Bruch im Unterarm eine längere Trainingspause einlegen.

Klitschko, Joshua oder Wilder – wer ist der Beste? Für Thun ist es Joshua: „Anthony ist nicht nur ein großartiger Boxer, sondern auch ein ganz toller Mensch, den ich bewundere.“ Trainer Dave Godber, selbst als Amateur erfolgreich (73 von 86 Kämpfen gewonnen), weiß, wie schwer solche Quervergleiche sind. Er beschränkt sich darauf, dass Wilder der härtere Kämpfer ist.

Die Vorbereitung im „Fight Club“ diente Thun als Sprungbrett für weitere Sparringskämpfe in London mit Daniel „Dynamite“ Dubois. Der 21-jährige Brite will am 27. April in London Richard Lartey besiegen – wie in neun seiner zehn Kämpfe durch Knockout.

Sparring mit den Weltbesten bringt Thun keine großen Börsen. Er hat in England Wirtschaftswissenschaften studiert. „Ich würde für das Sparring sogar bezahlen, wichtig sind die Connections. In zwei bis drei Jahren möchte ich gegen Anthony Joshua um die Weltmeisterschaft kämpfen.“ Ein weiter Weg. Der Trainer will sich auf diese Prognosen nicht einlassen. Er sagt: „Wir haben noch eine Menge zu lernen.“

Das gilt auch für den 18-jährigen Wuppertaler Alizada Habibullah, der am 4. Mai bei der „Nacht der Löwen“ in der Wuppertaler Uni-Halle als Lokalmatador für den „Fight Club“ in den Ring steigt.

Hauptkämpfer ist der Düsseldorfer Timo Rost, der um seinen ersten internationalen Titel des Verbands WBF gegen Sadettin Keser boxt. Publikumsliebling Sherif Morina verteidigt seinen internationalen Gürtel des Verbandes UBO gegen Mauro Maximiliano aus Argentinien.

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