Sanierung Engels-Haus: Außen fertig – innen läuft’s nach Plan

Wuppertal · Das Fachwerk ist bereits restauriert, Dach und Fassaden neu verschiefert, das Gerüst verschwunden: Das Engels-Haus ist mit Blick auf den 200. Geburtstag des großen Wuppertalers, der hier seine Kindheit und Jugend verbrachte, auf einem guten Weg. Zurzeit geht es vor allem um das Innere des Gebäudes.

 Sieht noch richtig „schlimm“ aus, wird aber wieder richtig schön: Bei der Presse-Baustellenführung im Engelshaus war live zu erleben, was die Sanierung eines solchen Gebäudes bedeutet – und welche Feinarbeit für die aufwändigen Restaurierungen nötig sind.

Sieht noch richtig „schlimm“ aus, wird aber wieder richtig schön: Bei der Presse-Baustellenführung im Engelshaus war live zu erleben, was die Sanierung eines solchen Gebäudes bedeutet – und welche Feinarbeit für die aufwändigen Restaurierungen nötig sind.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Hans-Uwe Flunkert, Chef des städtischen Gebäudemanagements (GMW), machte gleich zum Start einer Presse-Baustellentour an Engels’ 199. Geburtstag am 28. November klar: „Ja, das Haus wird zu Engels’ 200. Geburtstag fertig sein!“ Und man werde auch im Rahmen der mit etwa vier Millionen Euro kalkulierten Renovierungskosten bleiben. Von den aktuellen Baukostensteigerungen sind die Spezialbereiche, um die es in Sachen des 1775 erbauten Hauses geht, nicht betroffen.

In kleinen Schritten wird die historische Bausubstanz – vor allem die Oberflächenbereiche – mühevoll konserviert, restauriert und neu beschichtet. Das Gebäude ist komplett leergeräumt – die Möbel sind im Historischen Zentrum zwischengelagert. Was die Arbeiter – und mit ihnen GMW-Projektleiterin Stefanie Hentrich live erleben, ist die Geschichte einer Immobilie, die von ihrer Entstehung bis zur Eintragung in die Denkmalliste im Jahr 1992 mehrfach und teilweise intensiv umgebaut wurde. Stets nach den Vorstellungen und dem Geschmack der jeweiligen Zeit.

Was in Zukunft zu sehen sein wird, ist der Zustand nach dem ersten großen Umbau etwa im Jahr 1800, als die Familie Engels zu spürbarem Wohlstand gekommen war. Ab da präsentiert sich das Gebäude als, so Hans-Uwe Flunkert, „typisches Beispiel für ein großbürgerliches Fachwerkwohnhaus des bergischen Spätbarock“. Um all das erhalten, ist viel Kleinarbeit bei Parkett, Fenstern, Wänden, Tapeten und an vielen Stellen mehr nötig. Die Firmen, diese Arbeiten übernommen haben, beherrschen noch die entsprechenden traditionellen Handwerkstechniken.

Lars Bluma, der Chef des Historischen Zentrums, freut sich darauf, im Erdgeschoss sowie in der ersten Etage des Engels-Hauses auch mit moderner Museums-Multimedia-Technik den Besuchern Leben und Wohnen einer bürgerlichen Familie um 1800 sozusagen live präsentieren zu können. Eingebaut werden auch „Wand-Sichtfenster“, so dass anschaulich zu sehen ist, beispielsweise wie viele und welche Tapetenschichten solch ein historisches Haus zu bieten hat.

 Bei der Kellerbesichtigung: Kulturdezernent Matthias Nocke (links) sowie Hausherr Lars Bluma und GMW-Projektleiterin Stefanie Hentrich.

Bei der Kellerbesichtigung: Kulturdezernent Matthias Nocke (links) sowie Hausherr Lars Bluma und GMW-Projektleiterin Stefanie Hentrich.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Die oberen Stockwerke werden Büros beherbergen, der früher legendäre Engels-Keller soll (allerdings nur eingeschränkt) wieder nutzbar sein – und auch Trauungen im Engels-Haus wird’s in Zukunft wieder geben.

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