Die geplante Seilbahn vom Stadion am Zoo zur Königshöhe und die rund 700 Meter lange Hängebrücke, die von dort aus zur Kaiserhöhe führen soll, sind die markantesten und am meisten diskutierten BUGA-Projekte. Die Informationsveranstaltung zu den beiden Bauvorhaben, die eine sogenannte „Frühzeitige Bürgerbeteiligung im Bauleitplanverfahren“ darstellt, war wie zu erwarten ein Publikumsmagnet: Alle verfügbaren Plätze in der City-Kirche waren restlos belegt.
Bereits vor circa drei Jahren hatten sich Wuppertals Einwohnerinnen und Einwohner per Bürgerentscheid für die Bundesgartenschau im Jahr 2031 entschieden. Abgestimmt haben damals 93.211 Menschen. 51,8 Prozent waren für die Bundesgartenschau, 48,2 Prozent dagegen. Allerdings: Befürworterinnen und Befürworter der Ausstellung zum Gartenbau, in die auch Themenbereiche wie Landschaftsarchitektur einfließen, sind nicht automatisch begeistert von der Idee der Seilbahn und der Hängebrücke. Dies machte sich auch während der Informationsveranstaltung bemerkbar. Kritikpunkte aus dem Publikum bezogen sich hauptsächlich auf die Investitionskosten, den Einfluss auf die Natur und die Auswirkungen auf Anwohnerinnen und Anwohner.
Die Hängebrücke und die Seilbahn sind zwei der Großprojekte, die im Zuge der Planung zur Bundesgartenschau (BUGA) 2031 realisiert werden sollen. Für beide Bauleitplanverfahren der Projekte wird es im Juni und Juli eine Öffentlichkeitsbeteiligung geben. Ein Foto vom ersten Termin am 4. Juni 2025.
Foto: miviCaroline Kussauer, bei der Stadt zuständig für die Bauleitplanung, stellte die beiden Bauvorhaben bebildert vor. „Nach Prüfung verschiedener Alternativen hat sich der Parkplatz am Boettingerweg als einzig realisierbarer Standort für die Talstation der Seilbahn herauskristallisiert“, erklärt sie. Konkret soll auf dem Areal ein großer Neubau entstehen – mit dem Bahnsteig der Talstation in 17 Metern Höhe obendrauf und dem dringend benötigten Parkhaus für das Zoo-Viertel darunter.
Durch die erhöhte Position des Seilbahn-Starts kann die insgesamt 1,2 Kilometer lange Trasse so über die Baumkronen geführt werden, dass der Altbaumbestand im Zoo geschützt wird. So seien dann nur zwei Ausfahrtstützen im Bereich des Parkplatzes nötig, im weiteren Verlauf kämen fünf Stützen innerhalb des Zoos und drei im Wald hinzu – inklusive der Bergstation am Erbslöhweg. Die Mittelstation, die Besucherinnen und Besuchern einen bequemen Eingang von oben in den am Hang liegenden Zoo bieten soll, ist im Bereich des Löwengeheges oberhalb der Sambatrasse geplant.
Das entstehende Parkhaus im Zoo-Viertel soll rund 400 bis 500 Stellplätze bieten. Wo genau das Gebäude auf dem Areal platziert werden soll, ist noch offen. Erste Gedanken und eine grobe Visualisierung zur geplanten Talstation dazu stellte Kussauer während der Veranstaltung vor. Zu sehen gab es ein Foto des Bereichs des Parkplatzes am Boettingerweg und einen dort grafisch platzierten Kubus.
Die Visualisierung sorgte teilweise für Raunen im Publikum und die anschließende Fragerunde wurde emotional. „Hat mal überhaupt jemand unsere Kinder gefragt, wie die das finden? Denn die müssen später mit den Folgen leben!“; „Wie viele Hektar Wald müssen gefällt werden?“ oder „Wie werden wir Anwohner durch diese Bauwerke beeinträchtigt? Was bedeutet das für den Wert unserer Grundstücke?“ waren einige der Fragen an dem Abend. Manch eine Diskussion glitt ins Unsachliche ab.
Angela Wegener (stellvertretende Chefredakteurin bei Radio Wuppertal) moderierte die Veranstaltung und schaffte es, geschickt entgegenzusteuern. Sie versprach: „Alle Fragen werden protokolliert. Die, die heute Abend noch nicht beantwortet beziehungsweise aus zeitlichen Gründen nicht gestellt werden können, werden bearbeitet. Jeder bekommt eine Antwort“.
Marc Walter (Abteilungsleiter der städtischen Bauleitplanung) fügte hinzu: „Heute Abend und an den beiden weiteren Terminen geht es für uns darum, Anregungen und Kritik zu sammeln. Dazu sind wir durch das Baugesetz verpflichtet. Sämtliche Stellungnahmen müssen wir in die weiteren Planungen einfließen lassen, bevor Baurecht geschaffen wird. Bitte beachten Sie, dass es sich beispielsweise bei der gezeigten Visualisierung der Talstation um erste gestalterische Ansätze zur Fassadengestaltung handelt. Aus diesem Grund gibt es mehrere Varianten, die lediglich als Ideenskizzen zu verstehen sind. Im weiteren Planungsverlauf wird die finale Fassadengestaltung im Rahmen eines Fassadenwettbewerbs erarbeitet und qualifiziert.“
Die beiden weiteren Info-Veranstaltungen finden am 17. Juni (Dienstag) um 18 Uhr im Rathaus Barmen und am 3. Juli (Donnerstag) um 19:30 Uhr in der Elberfelder City-Kirche statt. eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung unter www.wuppertal.de möglich.