Bitte um Spenden Wuppertaler Bahnhofsmission: Erste Hilfe am Gleis

Wuppertal · Die Bahnhofsmission in Wuppertal leistet wichtige soziale Arbeit, für die sie finanzielle Unterstützung braucht. Superintendentin Ilka Federschmidt hat die evangelischen Gemeinden jetzt um Spenden und Kollekten gebeten.

Der Eingang zur Bahnhofsmission.

Foto: Christoph Petersen

Sie helfen Reisenden und Menschen, die sich keine Reise leisten können: In ihren blauen Westen sind die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission sofort zu erkennen. Seit über hundert Jahren gibt es in ganz Deutschland über hundert Bahnhofsmissionen, die jährlich mehr als zwei Millionen Menschen helfen. In Wuppertal ist die ökumenische Bahnhofsmission seit 2009 aktiv. Ein – verglichen mit anderen Einrichtungen – recht junges Angebot, das aber schon in diesem Jahr kurz vor dem Aus stand.

Das Logo der Mission.

Foto: Christoph Petersen

Nach den Sozialkürzungen des Bundes war unklar, ob die Bahnhofsmission Wuppertal, die von Diakonie und Caritas getragen wird, weiterhin bestehen kann. Zum 1. April stand sogar die Schließung im Raum. Mit finanzieller Unterstützung einer Lotteriegesellschaft und katholischen Stiftung konnte sie abgewendet werden. Doch auf Spenden ist das soziale Projekt für Menschen auf Reisen und in Notsituationen weiterhin angewiesen.

Mit wenigen Mitteln viel erreichen

„Schon 6.000 Euro im Jahr reichen aus, um die Bahnhofsmission lebensfähig zu erhalten“, erklärt Superintendentin Ilka Federschmidt. Sie hat die evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises jetzt aufgefordert, die Bahnhofsmission mit Spenden und einer jährlichen Kollekte zu unterstützen.

Die Öffnungszeiten und Kontaktdaten.

Foto: Christoph Petersen

Dort arbeiten Ehrenamtliche und Menschen in Jobcentermaßnahmen: Sie helfen Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Kindern, die alleine reisen, beim Umsteigen, kümmern sich um diejenigen, die in Wuppertal stranden und helfen in akuten Krisensituationen. Auf Gleis 1 bieten sie zudem einen Raum, in dem sich Menschen bei einem Getränk und Imbiss erholen oder aufwärmen können und haben eine offenes Ohr für alle, die mit jemandem reden möchten.

Ausbau des Ehrenamts

Um die Zukunft des Projektes langfristig zu sichern, sucht die Bahnhofsmission weitere Ehrenamtliche. „Voraussetzungen gibt es kaum“, sagt Standortleiterin Caroline Moll. „Man muss Menschen mögen, ein offenes Ohr haben und auch auf die Leute zugehen, wenn man das Gefühl hat, dass etwas im Argen liegen könnte.“ Und das geschieht am Bahnhof häufig. Rund 25.000 Kontakte hatten die Mitarbeitenden im vergangenen Jahr mit Menschen in allen Lebenslagen.

Ausruhen in der Hektik des Bahnhofs

Einer, der dieses Angebot regelmäßig nutzt, ist Stefan Schneider. "Ich habe wenig Geld, ich kann mich nicht einfach so in ein Café setzen“, erzählt er in einem WDR-Interview. „Aber hier bekomme ich meinen Kaffee, hier treffe ich Leute, die vielleicht auch etwas Not haben. Also, es ist ein Ort, an dem ich die Chance auf soziale Kontakte habe und das hilft mir schon sehr weiter."