Zum Beispiel ist es Unfug zu behaupten, dass es meine Flucht aus dieser monströsen Schwebebahn gar nicht gegeben hätte, nur weil ihr Menschen zu panisch wart, mich im richtigen Moment zu fotografieren. Ich kann euch das beweisen, indem ich sage: Es ist passiert, ich erinnere mich gut daran. Aber welcher Mensch glaubt schon einer Elefantenkuh aus dem Elefantenhimmel?
Mein Sturz ging so schnell – in den 1980er Jahren behaupteten Menschenwissenschaftler, dass es 54 km/h gewesen sein müssten – doch ich fiel weich in dieses herrlich duftende, schlammige Bächlein. Ihr nennt es Fluss. Meine Seite schmerzte ein wenig, doch die Abkühlung war elefantastisch. Ich stapfte umher, schon kam der erste Fotograf ins Wasser. Ich muss immer noch schmunzeln, er ist doch kein Elefant. (Bilder)
Tuffi-Bilder im „Schwebodrom“
Als mein Menschenpapa Franz kam, hatte der Zirkus schließlich ein Ende. Er schaute aufgeregt und beunruhigt. Doch Papa brauchte sich keine Sorgen zu machen. So ein Sturz ist für ein starkes Zirkusmädchen wie mich eine künstlerische Einlage. Danach fragte mich Franz bei den Vorführungen immer, ob ich noch einmal Schwebebahn fahren wolle. Ich schüttelte jedes Mal den Kopf und zweifelte irgendwann an seiner Intelligenz.
Am vergangenen Montag ist mein Ausflug in die Wupper in eurer Berechnung 75 Jahre her. Meine Menschenenkelin Gina brachte ein Fotoalbum ins Schwebodrom, das dort ab jetzt in einer Vitrine stehen soll. Von diesen Glaswänden, genauso wie von Porzellan, halte ich nichts. Im Hintergrund stand da ein Elefant auf seinen beiden Hinterfüßen wie ein Mensch- irre! Im Fernsehen zeigten sie Bilder von mir. „Punkt 12“-Moderatorin Katja Burkhardt bezeichnete mich als einen „Superstar“ und das ZDF berichtete in der Sendung „hallo deutschland“ in einem 14-minütigen Beitrag über mich.
Es scheint, als ob euch meine Geschichte aus Wuppertal so gut gefällt, dass sie immer noch ein Thema ist. Und dafür bin ich euch unendlich dankbar: Ich bin zwar schon länger im Elefantenhimmel, doch in eurer Welt lebe ich weiter.