Für den 10. September 2025 (Mittwoch) lädt es zu einer Aktion ein. Unter dem Motto „Reden hilft“ stehen sechs Wuppertaler Einrichtungen von 11 bis 18 Uhr auf dem Rathausvorplatz in Barmen und auf dem Von-der-Heydt-Platz in Elberfeld für Gespräche und Begegnungen bereit. Außerdem sind Plakate an allen Wuppertaler Schwebebahnhöfen zu sehen. „Ziel ist es, Suizid zu enttabuisieren, Menschen in Krisen sichtbar zu machen und konkrete Hilfsangebote vorzustellen“, heißt es.
Die Veranstaltung ist Teil des internationalen Aktionstags „World Suicide Prevention Day“, den die „International Association for Suicide Prevention „seit 2003 jedes Jahr am 10. September ausrichtet. Die Botschaft ist klar: Reden hilft, denn Suizide lassen sich verhindern. Prävention beginnt im Alltag – oft mit einem Gespräch.
Organisiert wird die Aktion vom Wuppertaler Krisendienst Wendepunkt, der seit jeher einen besonderen Schwerpunkt auf Suizidprävention legt und seit vielen Jahren rund um den 10. September Aktionen oder Veranstaltungen initiiert, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Umsetzung der diesjährigen Aktion erfolgt in enger Gemeinschaft mit weiteren Partnern: Ddr Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL), dem Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“, dem Verein HINAS – Hinterbliebene nach Suizid, dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Wuppertal sowie der Ev. Stiftung Tan-enhof. Diese Einrichtungen bieten Betroffenen und Angehörigen nicht nur am Aktionstag, sondern täglich ein offenes Ohr und professionelle Unterstützung.
„Wir möchten Angehörige und Freunde ermutigen, Warnsignale früh zu erkennen und Be-troffene empathisch, aber mutig anzusprechen“, sagt Felizitas Kracht (Leiterin der EFL in Elberfeld). „Über Suizid zu reden,fördert ihn nicht – im Gegenteil: Es schafft Entlastung, Verständnis und neue Perspektiven.“
„Nach jedem Suizid, so die WHO, sind mindestens sechs Angehörige betroffen“, betont Paola Marten von HINAS. „Auch sie brauchen Unterstützung, ebenso wie ihr Umfeld.“ „Prävention wirkt dort, wo Menschen miteinander in Kontakt treten“, erklärt Kerstin Holzmann vom Kinderschutzbund, einem Standort der „Nummer gegen Kummer“. „Deshalb sind Reden und Zuhören so wichtig und wertvoll.“
„Ein Suizid ist oft der Endpunkt einer psychischen Krise und Ausdruck großer innerer Not“, sagt Petra Hornig (Leiterin des Wendepunkts - Krisendienst Wuppertal). „Der Todeswunsch aus subjektiv erlebter Ausweglosigkeit und verstellt den Blick auf die Möglichkeiten, die das Leben bietet.“ „Deshalb ist ein einfacher Zugang zu Hilfsangeboten entscheidend“, ergänzt L. Kasenko vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Wuppertal. „Prävention beginnt mit einem offenen Ohr.“
„Eigentlich möchten wir alle in einer Welt leben, in der Suizide nicht vorkommen müssen“, so Annette Berg (Dezernentin für Soziales, Jugend, Schule und Integration). „Diese Tage haben eine besondere Bedeutung, weil sie dieses oft tabuisierte Thema aufgreifen und auch auf die Hilfsangebote aufmerksam machen.“