„Der heutige Schulstart zeigt erneut, dass die schwarz-grüne Landesregierung die Bildungskrise nicht in den Griff bekommt. Eltern, Kinder und Lehrkräfte stehen mit massiven Problemen alleine da. Überall fehlen Plätze, Personal und Unterstützung – von der Kita über die Grundschule bis hin zur Offenen Ganztagsbetreuung“, erklärt Dilek Engin (schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion).
Besonders „dramatisch“ seien die aktuellen Zahlen: Mehr als 90.000 U3-Plätze fehlten in NRW, bis zu 200.000 OGS-Plätze müssten noch geschaffen werden, um den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch erfüllen zu können, und rund 8.000 Lehrkräfte fehlten derzeit im Land. Allein in den Kitas seien bis Juni 2025 über 17.000 Fälle von Personalmangel gemeldet worden. Hinzu komme, dass inzwischen 30 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen könnten.
„Das ist ein bildungspolitischer Offenbarungseid. Anstatt endlich wirksame Lösungen vorzulegen, setzt Ministerin Feller auf immer neue Tests und bürokratische Verfahren. Diagnose ohne Therapie hilft niemandem. Während Zahlenberge wachsen, bleiben Kinder, Eltern und Lehrkräfte mit den eigentlichen Problemen allein gelassen“, bemängeln die Wuppertaler Abgeordneten.
Sie fordern „konkrete Schritte“, um „Bildungsgerechtigkeit in NRW „zu sichern: „Frühförderung muss verbindlich ab 4,5 Jahren einsetzen. Der Personalmangel kann nur durch eine deutlich höhere Ausbildungsquote und bessere Arbeitsbedingungen behoben werden. Und der Ausbau von Kita- und OGS-Plätzen muss endlich verbindlich abgesichert werden.“
Außerdem erwarte man, „dass die Landesregierung endlich ihre eigenen Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzt – das dritte beitragsfreie Kita-Jahr, kostenloses Mittagessen für alle Kinder und eine Revision des Kinderbildungsgesetzes dürfen nicht länger aufgeschoben werden“.
Mit Blick auf Wuppertal zeigen sich Dilek Engin, Andreas Bialas und Josef Neumann besorgt: „Auch hier stehen Eltern vor verschlossenen Türen, weil sie keinen Betreuungsplatz finden, und viele Schulen starten ohne ausreichende Lehrkräfte. Das gefährdet nicht nur die individuelle Förderung der Kinder, sondern auch die Bildungsgerechtigkeit in unserer gesamten Gesellschaft. Chancengleichheit darf kein leeres Versprechen sein. Kinder brauchen echte Förderung und nicht nur neue Tests.“
Der Dank gelte „allen Lehrerinnen und Lehrern sowie allen Erzieherinnen und Erziehern, die mit großem Einsatz den Laden am Laufen halten. Danke auch an alle Eltern, die ihre Kinder in dieser herausfordernden Zeit unterstützen. Und vor allem wünschen wir den Schülerinnen und Schülern alles Gute für das neue Schuljahr.“