Mit Flyern, Bannern und Aktionen wird dafür geworben, Rücksicht auf die Schülerinnen und Schüler zu nehmen und im Umfeld von Schulen besonders umsichtig zu fahren. Den Autofahrerinnen und Autofahrern wird dabei vermittelt: Schulanfängerinnen und -anfänger sind in einem Alter, in dem sie den Verkehr anders wahrnehmen als Erwachsene. Sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht einschätzen und lassen sich leichter ablenken. Ihr Handeln ist oft spontan.
Aber auch die Eltern der i-Dötzchen sind gefragt, wenn es um einen möglichst sicheren Schulweg geht. „Kinder sollten möglichst nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden“, sagt Klaus A. Flieger (Vorsitzender der Verkehrswacht Wuppertal). Dafür gebe es mehrere Gründe: „Kinder lernen auf einem zu Fuß zurückgelegten Schulweg, sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Auf der Rückbank des Autos funktioniert das nicht. Natürlich tut die Bewegung am Morgen auch gut, die Kinder bekommen frische Luft und treffen Freunde, das stärkt soziale Kompetenzen.“
Laufgemeinschaften, etwa mit Kindern aus der Nachbarschaft, funktionierten schon seit Jahrzehnten und seien auch heute immer noch eine gute Sache. Wer nicht auf das Auto verzichten kann, sollte sich informieren, ob es im Umfeld der Schule Elternhaltestellen gibt. So können jedenfalls die letzten Meter zu Fuß gegangen und gefährliche Verkehrssituationen vor Schulen entschärft werden. „Das Kind sollte immer an der Seite des Bürgersteigs aussteigen“, so Flieger.
Auch rät er, sich bei der Schule des Kindes nach Wegplänen zu erkundigen. Viele Grundschulen bieten Karten an, auf denen die sichersten Wege zur Schule eingezeichnet sind. „Der kürzeste Weg ist nämlich nicht immer der sicherste“, betont Flieger. „Häufig kann es sinnvoll sein, einen Umweg zu machen, wenn man dadurch eine potenzielle Gefahrenstelle umläuft.“ Eltern sollten den Schulweg im Vorfeld mit ihren Kindern abgehen und ihnen zeigen, wie sie sicher eine Straße oder Kreuzung überqueren. „Auch sollte auf Ein- und Ausfahrten sowie schlecht einsehbare Übergänge aufmerksam gemacht werden.“
Zu Schulbeginn könne man sein Kind noch zur Schule begleiten. „Wenn man das Gefühl hat, dass es Absprachen befolgt und das Gelernte beherzigt, kann es allein zur Schule gehen“, meint der Vorsitzender der Verkehrswacht. Für die ersten Schultage hat er noch einen besonderen Tipp: „Stehen Sie früh genug auf. Das Kind sollte in aller Ruhe frühstücken können und nicht gehetzt das Haus verlassen.“