Wichlinghauserin schreibt eine wahre Geschichte Ein Delfin rettet die Umwelt

Wuppertal · Vor fünf Jahren wurde der Delfin Notch plötzlich zum Star. Das Video seiner Befreiung ging um die ganze Welt. Notchs Geschichte erklärt Kindern, wie schädlich die Verschmutzung der Meere für seine Bewohner ist.

Die Wichlinghauserin Martina Wing reiste vor Jahren nach Hawaii und ging nie wieder weg. Jetzt hat sie ein Kinderbuch über die Rettung des Delfins Notch veröffentlicht, dessen Befreiungsvideo vor fünf Jahren unzählige Klicks bekam. Inspiriert hat sie ein Buch über Wuppertals Tuffi.

Foto: privat

Vor der Küste Hawaiis hatte der junge Meeresbewohner einige Taucher während eines Tauchgangs um Hilfe gebeten. Ein Angelhaken steckte in seiner Brust, die Nylonschnur hatte sich um die Flosse gewickelt und behinderte ihn beim Schwimmen. Vorsichtig entfernte ein Taucher den Haken und durchtrennte mit einer Zange die Schnur. Der Delfin ließ das Prozedere geduldig über sich ergehen. Taucherkollegen filmten die Unterwasseraktion und stellten sie ins Netz. Der Clip wurde über 30 Millionen Mal angeklickt.

Hawaii ist 11.000 Kilometer Luftlinie von Wuppertal entfernt. Trotzdem hat der Delfin Notch eine besondere Verbindung ins Bergische Land, und zwar durch Martina Wing: 1998 reiste die Wichlinghauserin nach Hawaii, tauchte dort mit Manta-Rochen und ging nie wieder weg. Mittlerweile arbeitet sie als Unterwasserfilmerin und bediente bei Notchs Rettungsaktion die Kamera. Anschließend stellte den Clip ins Netz. Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende.

Foto: Martina Wing / Jackie Mask

Bei einem Besuch der Wuppertaler Rathaus Galerie stieß Martina Wing auf ein Kinderbuch über Tuffi und dessen elefantösen Sturz aus der Schwebebahn. Martina Wing beschloss, auch Notchs Geschichte aufzuschreiben.

Finanziert hat sie ihre Idee über die Crowdfunding-Plattform "Kickstarter". Notchs Popularität und der You-Tube-Clip der Rettungsaktion halfen ihr dabei. Vor fast genau einem Jahr, am 28. Dezember 2017, war es dann soweit: Martina Wing stand vor den ersten 1.000 Kinderbüchern. Für die Wuppertalerin ein großer Moment. "Notch ist nicht irgendein fiktionaler Charakter, er ist real. Ein wilder Delfin, der an der Küste vor Hawaii lebt. Und wie alle Meeresbewohner leidet er täglich unter dem, was Menschen ihrer Umwelt antun", schreibt sie auf ihrer Website. Notch ist für die Wuppertalerin eine Art Botschafter. Er bringt Kindern bei, rücksichtsvoll mit der Natur und ihren Tieren umzugehen.

"Eine herzerwärmende Geschichte über Barmherzigkeit und Freundlichkeit, die Kinder lehrt, unser Ökosystem zu schützen", sagt sie. Erst vor wenigen Tagen erhielt die Unterwasserfilmerin weitere 2.000 Bücher. Mit ihnen besucht sie in den nächsten Wochen über 700 hawaiianische Schulkinder.
Den Namen Notch trägt der junge Delfin übrigens wegen einer Kerbe (auf Englisch Notch) auf seinem Rücken. Und auch heute noch stattet er seinen Rettern ab und zu einen Besuch ab. Zuletzt gefilmt hat Martina Wing ihn vor drei Monaten.